zurück zu Aktuelles

Palästinenser bauen Straße durch eine archäologische Stätte – schlechte Planung oder mutwillige Zerstörung?

JERUSALEM, 15.03.2023 (LS) – Mitglieder der Organisation Shomrim Al Hanetzach (Schutz der Ewigkeit) haben diese Woche in Begleitung von Gemeinderatsmitgliedern zu ihrem Entsetzen Baumaschinen im Sebastia-Nationalpark entdeckt. Eine frische Straße führt nun mitten durch eine archäologische Stätte.

Ausmaß der Zerstörung

Um die Straße zu asphaltieren, wurde eine Mauer aus der herodianischen Zeit zerstört und Grabhöhlen aus der Zeit des Zweiten Tempels wurden zertrümmert, geplündert und vernichtet.

Darüber hinaus haben Personen, bei denen es sich um Beamte der Palästinensischen Autonomiebehörde handeln soll, Schweinekadaver in die antiken Gräber geworfen, um israelische Archäologen davon abzuhalten, das Gebiet zu betreten und das Ausmaß der Zerstörung aufzudecken. Die Palästinensische Autonomiebehörde hat in den letzten Monaten in dem Gebiet verschiedene Infrastrukturprojekte errichtet und dabei archäologische Überreste zerstört.

Der Leiter des Regionalrats von Samaria, Yossi Dagan, zeigte sich schockiert. „Dies ist ein Versuch, systematisch und entschlossen jede Verbindung zwischen dem Staat Israel und dem jüdischen Volk und einer unserer wichtigsten kulturellen und historischen Stätten zu zerstören“, erklärte er. „Es handelt sich um einzigartige Überreste aus der Zeit des alten Königreichs Israel. Es ist eine Schande, dass die jüdische Geschichte auf diese Weise zerstört wird, und das direkt vor der Nase der israelischen Regierung“.

Schutzmaßnahmen

Der Samaria-Nationalpark in Sebastia war häufig das Ziel nationalistischer Vandalen, die versuchten, die Jahrtausende alte jüdische Geschichte des Ortes auszulöschen. Sebastia wurde einst Schomron (Samaria) genannt und war die Hauptstadt des alten Königreichs Israel. Viele antike Überreste sind dort zu sehen, darunter Säulen aus der Zeit des Ersten Tempels und ein riesiges Amphitheater aus der Zeit des Königs Herodes zur Zeit des Zweiten Tempels.

Der Nationalpark liegt nur wenige Kilometer nordwestlich von Schechem (Nablus), so dass er für Israelis schwer und für die Araber vor Ort leicht zu erreichen ist. Das macht den Schutz der Stätte sehr schwierig. Eine militärische Einheit sollte jedoch jederzeit vor Ort sein, fordert Yossi Dagan.

Titelbild: Israelis besuchen Sebastia zum jüdischen Feiertag Sukkot (Laubhüttenfest). Der Nationalpark könnte eine große Touristenattraktion sein, würde er nicht mitten im Palästinensergebiet liegen. Foto: Hillel Maeir/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land