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Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern – ein Palästinenser erschossen

JERUSALEM 06.08.2023 (LS) In dem Dorf Burqa, östlich von Ramallah, ist es zu Zusammenstößen zwischen palästinensischen Arabern und jüdischen Einwohnern von Judäa und Samaria gekommen.

Nach Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde drangen Juden aus dem Außenposten Oz Tzion am Freitagabend in Burqa ein und wurden von den Einheimischen zur Rede gestellt. Bei den darauffolgenden Zusammenstößen hätten die Juden einen 19-jährigen palästinensischen Araber erschossen.

Neben dem erschossenen Teenager wurden den Quellen zufolge zwei weitere Araber durch Steinwürfe verletzt.

Was war passiert?

Der Vorfall begann, als ein jüdischer Schafhirte aus Oz Tzion seine Herde in der Gegend zwischen Oz Tzion und Burqa weidete. Mehrere Araber kamen auf ihn zu und bedrohten ihn. Der Hirte, der sich in Gefahr sah, rief daraufhin einige Anwohner herbei, die sich in seiner Nähe aufhielten, um eine weitere Verschärfung der Situation zu verhindern. Dutzende von arabischen Randalierern, die mit Knüppeln, Feuerwerkskörpern und Steinen bewaffnet waren, begannen daraufhin, die jüdischen Anwohner gewaltsam und unter Lebensgefahr anzugreifen. Diese riefen die Sicherheitskräfte und zivile Kräfte zu Hilfe.

Die Randalierer schossen mit Feuerwerkskörpern und warfen Steine aus nächster Nähe auf die jüdischen Bewohner. Sie trafen einen von ihnen am Kopf und verletzten ihn schwer. Mit letzter Kraft gelang es dem Bewohner, sich mit seiner persönlichen Waffe, für die er einen Waffenschein besitzt, zu verteidigen. Dabei wurde der 19-jährige Palästinenser erschossen.

Untersuchung

Die israelische Polizei nahm nach dem Vorfall zwei jüdische Jugendliche fest, denen Beteiligung am Mord an dem Palästinenser vorgeworfen wird. Elisha Yered sitzt seit Samstagabend im Gefängnis, während sich der schwerverletzte Yehiel Indor im Krankenhaus befindet.

Indor, der im Verdacht steht, den palästinensischen Araber erschossen zu haben, liegt derzeit in schwerem Zustand im Shaarei-Zedek-Krankenhaus in Jerusalem. Er hatte bei dem Vorfall eine schwere Kopfverletzung erlitten. Er war daher bei seiner Anhörung nicht anwesend und wurde nicht befragt.

Ohne die laufende Untersuchung abzuwarten, verurteilte das US-Außenministerium am Samstag den Vorfall im Dorf Burqa. Das Außenministerium verurteilte zwar auch den terroristischen Schießanschlag in Tel Aviv am Samstag, bei dem ein Wachmann ermordet wurde, bezeichnete jedoch beide Vorfälle als “Terroranschläge”.

“Wir verurteilen auf das Schärfste den gestrigen Terroranschlag israelischer extremistischer Siedler, bei dem ein 19-jähriger Palästinenser getötet wurde. Die USA sprechen seiner Familie und seinen Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aus. Israelische Beamte haben mehrere Verhaftungen vorgenommen, und wir drängen auf volle Verantwortlichkeit und Gerechtigkeit”, erklärte das Außenministerium auf Twitter.

Titelbild: Beerdigung des 19-jährigen Palästinensers Qusai Jamal M. Er wurde bei Auseinandersetzungen zwischen jüdischen Siedlern und Palästinensern durch einen Schuss getötet wurde. Foto: Flash90

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