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Tel Aviv verlost „erschwingliche“ Mietwohnungen

JERUSALEM, 22.12.2022 (LS) – Die Stadtverwaltung von Tel Aviv-Yafo hat bekanntgegeben, sie werde im Rahmen ihres Projekts für erschwinglichen Wohnraum eine Verlosung für 80 Wohnungen in sechs verschiedenen Neubaugebieten der Stadt durchführen. Es handelt sich dabei um 3-Zimmerwohnungen, die vor allem für junge Familien geplant sind.

Neben dieser Verlosung soll es im kommenden Jahr noch einige weitere geben, die den Bürgern der Stadt erschwingliche Wohnungen bieten sollen.

Erschwinglich ist relativ

Die Verlosung von Wohnungen zum Kauf ist eine gängige Praxis in Israel, wo das Angebot von Immobilien nicht mit der hohen Nachfrage Schritt halten kann. Diese Verlosungen ermöglichen es jungen Familien, eine Wohnung für einen Preis zu kaufen, der unter dem gängigen Marktpreis liegt.

Allerdings sind diese Wohnungen noch lange nicht günstig. Im Falle der aktuellen Verlosung für Mietwohnungen in Tel Aviv beträgt die durchschnittliche monatliche Miete einer 3-Zimmerwohnung 4900 Schekel, etwa 1330 Euro, für einen Fünfjahresvertrag. Hinzu kommt eine monatliche Management-Gebühr von etwa 120 Euro.

Der Marktpreis einer vergleichbaren Wohnung in Tel Aviv beträgt derzeit 5500 Schekel, knapp 1500 Euro. Der Unterschied ist also nicht sehr groß.

Immobilienkrise

Die hohen Wohnungspreise sind nur die Spitze der allgemein hohen Lebenskosten im jüdischen Land. Trotz der Versprechen fast jeder Regierung, konnte es noch keine schaffen, die Preise nachhaltig zu senken.

Im Bereich der Immobilien kommen allerdings einige spezifisch israelische Probleme hinzu. Die verfügbare Landfläche ist sehr begrenzt und mafiöse Strukturen in der Bauindustrie sorgen ebenfalls für hohe Preise. Auch die gefürchtete israelische Bürokratie hat einen Anteil an den hohen Preisen. Weiterhin bleibt die Nachfrage nach Wohnungen jederzeit hoch, denn die Einwanderungen und die Geburtenraten befinden sich immer auf hohem Niveau.

Titelbild: In der Metropole am Mittelmeer kann man relativ leicht Arbeit finden, aber keine erschwingliche Wohnung. Foto: Adam Shuldman/Flash90

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