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1 600 Jahre alte seltene Goldperle in Jerusalems Davidsstadt entdeckt

JERUSALEM, 08.02.2023 (LS) – Eine einzigartige Perle aus reinem Gold ist bei einer Sichtung im Archäologischen Erlebniszentrum im Emek-Tzurim-Nationalpark im Rahmen der Ausgrabung der Israelischen Altertumsbehörde an der Pilgerstraße in der Davidsstadt entdeckt worden. Sie wurde auf mindestens 1.600 Jahre alt datiert, also auf das Ende der römischen Ära in Israel.

Seltener Fund

Die Perle wurde in der Erde eines großen römischen Bauwerks gefunden, das bei den Ausgrabungen an der Pilgerstraße entdeckt wurde. Sie wurde mit einer einzigartigen Technik hergestellt, bei der in filigraner Handarbeit Dutzende winziger Kugeln in Form eines Rings aneinandergefügt wurden, um eine kleine Perle zu erhalten.

Der Fund ist von einzigartiger Bedeutung, da bei archäologischen Ausgrabungen in der Vergangenheit kaum Goldgegenstände gefunden wurden. Die einzigartige und komplexe Technik, mit der sie hergestellt wurden, machte Perlen dieses Stils zu einer Seltenheit.

Die 18-jährige Hallel Feidman aus Bnei Ayish fand die Goldperle. Sie arbeitet als Teil ihres Nationalen Dienstes als Freiwillige in dem Siebprojekt. „Ich schüttete den Eimer auf das Sieb und begann, das Material zu waschen, das von den Ausgrabungen in der Davidsstadt mitgebracht wurde“, beschreibt sie den Moment, in dem sie die Entdeckung machte. „Und dann sah ich etwas Glänzendes in der Ecke des Siebes, etwas anderes, das ich normalerweise nicht sehe. Ich wandte mich sofort an den Archäologen und er bestätigte mir, dass ich eine Goldperle gefunden hatte. Alle hier waren sehr aufgeregt.“

Amir Golani, ein Experte für antiken Schmuck bei der Altertumsbehörde, erklärte: „In all meinen Jahren als Archäologe habe ich vielleicht ein- oder zweimal Gold gefunden – Goldschmuck zu finden ist also etwas ganz Besonderes.“

Woher kommt der Fund?

Shlomo Greenberg und Ari Levy, Leiter der Ausgrabungen im Auftrag der Behörde, erklärten: „Die Perle stammt aus einem grandiosen Bauwerk, das mindestens 25 Meter lang ist. Das Gebäude wurde an der Pilgerstraße in der Davidsstadt in einem Baustil errichtet, der für luxuriöse Gebäude charakteristisch ist. Vom Reichtum der Bewohner des Gebäudes zeugen weitere Funde wie importierte Tongefäße und ein verzierter Mosaikboden.“

Ein Teil des römischen Bauwerks, in dem die Perle gefunden wurde. Foto: Ari Levy/Israel Antiquities Authority

Golani wies darauf hin, dass die unversehrt gebliebene Perle wahrscheinlich nur ein kleiner Teil einer Halskette oder eines Armbands mit weiteren Perlen ist. „Wer sich ein solches Schmuckstück aus Gold leisten konnte, war eine wohlhabende Person mit entsprechenden Mitteln.“

Der interessanteste Aspekt der Perle ist ihre „einzigartige und komplexe Herstellungsmethode“, erklärte Golani. „Man muss die Materialien und ihre Eigenschaften gut kennen und die Hitze kontrollieren, um einerseits die winzigen Kugeln zu einem winzigen Ring zusammenzulöten und andererseits eine Überhitzung zu vermeiden, die das gesamte Gold zum Schmelzen bringen könnte.“

Es ist möglich, dass die Perle in einem anderen Gebiet hergestellt wurde und aufgrund der regen Handelsbeziehungen zwischen Jerusalem und anderen Regionen zu jener Zeit ihren Weg in die Davidsstadt fand.

Eine andere Theorie besagt, dass die Perle ein Geschenk an einen Einwohner Jerusalems war, oder dass sie möglicherweise aufgrund ihrer Einzigartigkeit innerhalb der Familie von einer Generation zur nächsten vererbt wurde.

Titelbild: Die kleine Perle ist ein Meisterwerk. Foto: Koby Harati / City of David

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