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Umweltverschmutzung in Judäa und Samaria: Palästinenser verbrennen ihren Müll

JERUSALEM, 23.02.2023 (LS) – In Judäa und Samaria lebende Israelis haben während einer Dringlichkeitsdebatte im Innenausschuss der Knesset am Montag vor illegalen Müllfeuern gewarnt.

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich für saubere Luft kämpfen muss. Unser Haus ist ständig geschlossen. Meine Kinder leiden unter Nesselsucht und Kribbeln im Hals, die Kinder der Nachbarn haben Asthma. Es brennt den ganzen Tag lang. Der Müll brennt manchmal tagelang, mehrere Tage hintereinander. Wir melden es der Polizei, aber haben das Gefühl, dass es keine Reaktion gibt. Wir leiden täglich – man kann nicht draußen spielen, Sport treiben oder spazieren gehen,“ erzählte Reut Schechter, eine Mutter von fünf Kindern.

Müllverbrennung als Müllentsorgung

Das Verbrennen von Müll ist in palästinensischen Städten im gesamten Westjordanland und in vielen Gebieten Israels üblich. Der Vorsitzende des Ausschusses, Yakov Asher, wies darauf hin, dass dabei auch Kunststoffe und Metalle verbrannt werden. Er forderte eine strengere Durchsetzung der Vorschriften an den Grenzübergängen, über die die Abfälle geleitet werden, sowie die Ausarbeitung einschlägiger Rechtsvorschriften in diesem Bereich.

Während der Diskussion erklärte die israelische Polizei, eine groß angelegte Durchsetzungsaktion an vier Müllverbrennungsstätten eingeleitet zu haben. Man werde voraussichtlich 120 Ermittlungsverfahren einleiten und 57 Lastwagen beschlagnahmen.

Yitzhak Kreuzer, einer der Abgeordneten, die die Diskussion initiiert hatten, erklärte: „Die illegale Verbrennung von Abfällen ist eine der Hauptursachen für die krebserregende Luftverschmutzung in Israel und beeinträchtigt die Gesundheit und Lebensqualität von Millionen von Einwohnern.“

Autonomiebehörde hat kein Interesse an frischer Luft

„Die Brände werden hauptsächlich von kriminellen oder palästinensischen Personen verursacht, die aus der Verbrennung des Mülls einen finanziellen Gewinn ziehen,“ so der Abgeordnete.

Die ehemalige Generaldirektorin des Umweltschutzministeriums, Galit Cohen, erklärte im vergangenen Monat, das Ministerium habe Tausende von Schekeln investiert, um sie der Zivilverwaltung zur Weiterleitung an die Palästinensische Autonomiebehörde zu überlassen, damit diese die Abfälle aus 72 Dörfern einsammeln könne, doch die Autonomiebehörde habe sich geweigert, die Mittel anzunehmen.

Zwischen 2018 und 2021 stieg die durch die Verbrennung von kommunalen Abfällen verursachte Umweltverschmutzung um 28 %, wobei im Jahr 2021 12.762 Müllbrände gemeldet wurden.

Titelbild: Ob Reifen oder Müll, die Verbrennung von giftigen Materialien stört die Palästinenser wenig. Foto: Flash90

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