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Purim: Der fröhlichste Feiertag des Jahres

JERUSALEM, 06.03.2023 (LS) – Heute Abend, am 15. des jüdischen Monats Adar, beginnt Purim. Das Fest feiert die dramatische Wende der Ereignisse, als der persische Minister Haman versuchte, das jüdische Volk zu vernichten. Die Juden wurden durch Gottes wundersame Fügung der Ereignisse gerettet, die in den Heldentaten von Mordechai und Esther zum Ausdruck kommt.

Die Geschichte

Das Buch Esther – oder die „Megilla“, wie es allgemein genannt wird – spielt vor 2300 Jahren in Persien und erzählt, wie eine scheinbar zusammenhanglose Reihe von Ereignissen das jüdische Volk vor der Vernichtung bewahrt hat.

König Ahasveros von Persien gibt ein riesiges sechsmonatiges Fest. Seine Königin Waschti weigert sich, seine Befehle auszuführen, woraufhin er sie hinrichten lässt. Nach einer Suche im gesamten Königreich wird Esther von Ahasveros zur neuen Königin außererwählt. Sie verschweigt aber auf Rat ihres Onkels und Adoptivvaters Mordechai, dass sie Jüdin ist. Mordechai deckt ein Komplott zur Ermordung des Königs auf, was ihn bei Ahasveros ebenfalls in eine günstige Position versetzt. All dies kommt ihnen zugute, als Haman, der oberste Berater des Königs, ein Dekret erwirkt, das die Vernichtung aller Juden vorsieht. Das Wort „Pur“, von dem sich der Name Purim ableitet, ist das persische Wort für „Los“, das Haman benutzt, um ein Datum für seine geplante Vernichtung der Juden zu bestimmen.

Während der weise Mordechai die Juden zu Gebet und Buße aufruft, bewirkt Königin Esther den Fall Hamans bei einem von Wein begleiteten Essen, zu dem sie nur den König und den Minister Haman einlädt. Auf Befehl von Ahasveros wird Haman gehenkt, und die Juden erhalten in einem zweiten Dekret das Recht, sich gegen diejenigen zu verteidigen, die sie vernichten wollten. Mordechai wird anstelle von Haman zum Minister ernannt.

Die Gebote des Tages

Am Tag vor Purim fasten Juden, wie es Königin Esther tat, bevor sie vor den König trat und sich für ihr Volk einsetzte.

Sobald das Fasten bei Sonnenuntergang beendet ist, beginnt Purim mit der Lesung der Purim-Geschichte in der Synagoge. Die Megillat Esther, wie das Buch Esther mit der Purimgeschichte genannt wird, wird ein weiteres Mal am folgenden Morgen vorgelesen. Kinder kommen zu dieser Gelegenheit verkleidet in die Synagoge und jedes Mal, wenn der Name des bösen Haman erwähnt wird, veranstalten sie viel Lärm, schwingen Ratschen und buhen.

Am Vorabend von Purim ist es Brauch, drei Münzen für wohltätige Zwecke zu spenden, um an den halben Schekel (Machatzit HaShekel) zu erinnern, der alljährlich während des Monats Adar in die Tempelkasse gespendet wurde.

Am Purimtag verteilen wir Essensgeschenke – Mishloach Manot. Diese werden liebevoll von der Familie vorbereitet und an Freunde und Nachbarn verteilt, um für Liebe und Zusammenhalt im jüdischen Volk zu sorgen.

Außerdem ist es auch eine besondere Mitzwa (Gebot), mindestens zwei armen Menschen Geld zu geben – Matanot La’evyonim. Jeder armen Person sollte mindestens die Menge an Lebensmitteln gegeben werden, die normalerweise bei einer normalen Mahlzeit gegessen wird, oder der Geldbetrag, der erforderlich ist, um diese zu kaufen.

Den krönenden Abschluss des Tages bildet das festliche Mahl. Außerdem heißt es, man soll Alkohol trinken (natürlich in Maßen), bis man den Unterschied zwischen „verflucht sei Haman“ und „gesegnet sei Mordechai“ nicht mehr kennt.

Es ist ein alter Purim-Brauch, sich zu verkleiden. Dies ist eine Anspielung darauf, dass das Purim-Wunder in das Gewand eines „natürlichen“ Sieges gekleidet war. Die gleiche Bedeutung haben auch die Hamantaschen, ein traditionelles dreieckiges Gebäck, in dem eine Füllung verborgen ist.

Titelbild: Kinder in einer Schule in Katzrin, in den Golanhöhen, haben sich für Purim verkleidet. Foto: Michael Giladi/Flash90

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