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Deutsche Touristen in Nablus angegriffen: wenn das Kaffeekränzchen zum Terrortrip wird

JERUSALEM, 19.03.2023 (NH) – Judäa und Samaria hat ausgesprochen schöne Landschaften und ist reich an historischen Stätten. Daher ist es verständlich, dass die archäologischen Plätze im sogenannten Westjordanland beliebte Ausflugsziele für Touristen sind. Doch aufgrund einer dramatischen Häufung von Sicherheitsvorfällen wurden in Europa jüngst Reisewarnungen für die Städte Nablus, Dschenin und Jericho veröffentlicht. Die dringenden Warnungen scheinen jedoch nicht von allen ausländischen Besuchern befolgt zu werden.

Angriff auf deutsche Touristen

Eine Gruppe deutscher Touristen ist am Samstag in der Stadt Nablus von Palästinensern brutal angegriffen worden. Die Besucher aus der Bundesrepublik waren mit einem Car-Sharing-Auto der Tel Aviver Stadtverwaltung in der Terrorhochburg unterwegs, als der palästinensische Mob einen Israel-Fahnen-Aufkleber an dem Fahrzeug erblickte. Binnen von Sekunden wurde der Wagen eingekreist und schonungslos auf die Insassen eingeprügelt. Das Besucherpaar konnte entkommen und wurde wenig später von einer militärischen Sanitätseinheit medizinisch versorgt.

Der brutale Angriff wurde von Sicherheitskameras in der Umgebung dokumentiert. Der weiße Kleinwagen wurde von dutzenden randalierenden Palästinensern umzingelt und mit Steinen beworfen. Die Angreifer versuchten gewaltsam, die Türen des Autos zu öffnen, die Außenspiegel und Autofenster zu zertrümmern und auf Fahrer und Beifahrer einzuschlagen.

Palästinensische Sicherheitskräfte neben dem israelischen Mietwagen, der von palästinensischen Radikalen in Nablus angegriffen wurde. Foto: Nasser Ishtayeh / Flash90

Statt Kaffee gab es Prügel

Ein israelischer Araber verhalf den beiden Touristen nach langen, nervenzerreißenden Minuten zur Flucht. Eine militärische Sanitätseinheit versorgte die beiden Deutschen außerhalb der Terrorhochburg medizinisch. Beide hatten sich bei dem Angriff schmerzhafte Prellungen zugezogen. Das Fahrzeug blieb in Nablus und wurde erst später nach Israel überführt. Die Besucher aus der Bundesrepublik, die dieses Mal mit dem Schrecken davonkamen, erklärten den israelischen Behörden nach dem schweren Zwischenfall, dass sie nur einen „Kaffee trinken wollten.“

Der kritische Sicherheitsvorfall ereignete sich im Schatten anhaltender Spannungen in der Region. Vor 10 Tagen wurde der Huwara-Attentäter bei einer Razzia in Dschenin getötet. Gleichzeitig wurden die beiden Söhne des Terroristen von israelischen Sicherheitskräften in Nablus verhaftet und verhört. Die beiden werden nicht nur der Beihilfe zum Terrorattentat angeklagt, sondern sollen ihrem Vater nach dem Mord an den beiden israelischen Zivilisten auch zur Flucht verholfen haben.

(Es ist ratsam, vor jedem Auslandsaufenthalt, die entsprechenden Reise- und Sicherheitshinweise zu beachten. Diese finden Sie auf der Internetseite des Auswärtigen Amts.)

Titelbild: Die beiden deutschen Touristen entkamen nur knapp einem Lynchmord. Die israelische Flagge auf dem Mietwagen wurde inzwischen abgerissen. Übrig bleibt ein kleiner weißer Fleck (links). Foto: Nasser Ishtayeh / Flash90

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