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Rabbiner Stav: Ein Tag des Fastens für die Einheit des jüdischen Volkes

JERUSALEM 23.03.2023 (LS) – Rabbiner David Stav, Gründer der einflussreichen orthodoxen Rabbinergruppe Tzohar, hat die Israelis dazu aufgerufen, zu fasten, um Einheit und göttliche Befreiung von den zunehmenden Spannungen im Zusammenhang mit der Justizreform des Landes zu erbitten.

In einem Video, das am Dienstag auf YouTube veröffentlicht wurde, forderte Stav die Zuschauer auf, am Mittwoch zu fasten, weil “die israelische Gesellschaft, der Staat Israel, auf einen Abgrund zusteuert”, so Stav. “Wir bitten um Gebet, um einen Hilferuf, um ein Fasten, damit unsere Politiker einen Weg finden, dieses großartige Projekt, das der Staat Israel ist, weiterzuführen. Wir werden für das Wohlergehen unseres Landes und unseres Volkes beten, damit wir, so Gott will, wissen, wie wir aus der großen Krise herauskommen können.”

Fasten für göttlichen Beistand

Der gestrige Mittwoch war der Tag vor Beginn des neuen Monats Nissan. Da Pessach, das Fest der Befreiung aus Ägypten, im Nissan gefeiert wird, gilt dieser Monat in der jüdischen Tradition als Monat des göttlichen Beistands.

Auch hat das Fasten als Mittel, göttlichen Beistand zu erbitten, eine lange Tradition im Judentum. In der Purimgeschichte zum Beispiel fastete das jüdische Volk drei Tage lang, bevor Esther vor den König Persiens trat, um für ihr Volk zu bitten.

Mit der Bitte um einen Fastentag zeigte Rabbi Stav, wie gefährlich die aktuelle Situation in Israel ist, aber auch, dass er die Bedenken seiner linken politischen Gegner ernst nimmt.

Tag der Lähmung

Auf der anderen Seite des politischen Spektrums haben Gegner der Justizreform heute zum „Nationalen Tag der Lähmung“ aufgerufen. Landesweit sind für den ganzen Tag über 150 Demonstrationen geplant.

Die Organisatoren planen, Straßen zu blockieren und den Betrieb des internationalen Flughafens Ben Gurion zu stören, von dem aus Premierminister Benjamin Netanjahu zu einem offiziellen Besuch nach London abfliegen soll.

Titelbild: Rabbi David Stav schaut besorgt in Israels Zukunft. Foto: Yossi Zeliger/Flash 90

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