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„Vor Schmerz wie gelähmt“ – Lucy Dee zwei Tage nach ihren Töchtern beerdigt

EFRAT, 11.04.2023 (TM) – Mehrere Hundert Menschen haben sich heute Nachmittag zur Beerdigung von Lucy Dee in Kfar Etzion versammelt. Vor zwei Tagen waren zwei ihrer Töchter auf demselben Friedhof nahe ihrer Heimatgemeinde Efrat beigesetzt worden. Lucy (48) und ihre Töchter Maya (20) und Rina (15) waren am Freitag bei einem Terroranschlag im Jordantal erschossen worden. Trotz umfangreicher Bemühungen, Lucys Leben im Hadassah Medical Center zu retten, erlag sie am Montag ihren Wunden.

Lucys Tochter Karen hielt eine Laudatio auf ihre Mutter: „Gestern habe ich am Grab von Maya und Rina meine Augen geschlossen und gebetet, dass du aufwachst, damit wir diesen Schmerz nicht noch einmal durchmachen müssen. Mein Herz ist bereits so voll von Schmerz, dass ich vor lauter Schmerz wie gelähmt bin. Seine Mutter zu verlieren ist, als würde man sein Leben verlieren.“

Wollen nicht wo anders leben“

Lucys Ehemann, Rabbi Leo Dee, hielt ebenfalls einen Nachruf auf seine Frau: „Wir sind buchstäblich zusammen um die Welt gereist, wir sind zusammen eingewandert. Wir haben uns ein neues Leben im gelobten Land aufgebaut. Du hast oft gesagt, dass du dir nicht vorstellen könntest, irgendwo anders zu leben, und ich auch nicht, selbst jetzt nicht.“ Die Familie hatte London vor neun Jahren verlassen und in Efrat eine neue Heimat gefunden.

Ein Foto aus glücklichen Tagen: Leo Dee und seine Frau Lucy. Foto: Familie Dee/TPS

Nach ihrem Tod erklärten sich ihr Ehemann und ihre drei überlebenden Kinder bereit, Lucys Organe zu spenden. „Als die Ärzte uns die Nachricht überbrachten [dass Lucy hirntot war] und sich in einem Zustand befand, in dem sie ihre Organe spenden konnte, brachte ich die Familie zusammen und wir beschlossen, die Organe zu spenden“, berichtete der Rabbiner in einem Interview.

Organe retten fünf Menschenleben

Nach Angaben des Transplantationszentrums wurde das Herz der Englischlehrerin einer 51-jährigen Frau, ihre Lunge einer 58-jährigen Frau und ihre Leber einem 25-jährigen Mann eingepflanzt. Die Nieren wurden zwei Männern im Alter von 39 und 58 Jahren eingepflanzt. Das Zentrum fügte hinzu, dass ihre gespendeten Hornhäute auch noch verpflanzt werden.

Rabbi Lee prangerte die „unerträgliche moralische Gleichsetzung von Terroristen und Opfern“ an. Die präge die Berichterstattung der internationalen Medien über den israelisch-palästinensischen Konflikt. Er forderte die Menschen in Israel und auf der ganzen Welt auf, ein Bild einer israelischen Flagge in den sozialen Medien zu posten, als „Botschaft an die Menschheit, dass wir Terror niemals als legitim akzeptieren werden, [dass] wir den Mord niemals den Opfern in die Schuhe schieben werden, [und dass] es so etwas wie eine moralische Gleichwertigkeit zwischen Terroristen und Opfern nicht gibt.“

Rabbi Dee hat dazu aufgerufen, Bilder der israelischen Flagge zu posten, was wir gerne tun. Foto: Tommy Mueller/Fokus Jerusalem

Die Mörder sind weiterhin auf der Flucht. Die Suche der Armee konzentriert sich jetzt auf den Raum Jericho.

Titelbild: Rabbiner Leo Dee und seine drei Kinder müssen Abschied von Ehefrau und Mutter Lucy nehmen. Foto: Noam Revkin Fenton/Flash90

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