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Über 270 Raketen auf Israel abgefeuert: Auch in Tel Aviv heulen die Sirenen

JERUSALEM, 10.05.2023 (TM) – Israel ist am Nachmittag vom Gazastreifen aus massiv mit Raketen beschossen worden. Mehr als 270 Projektile wurden abgefeuert. Die Luftalarm-Sirenen heulten nicht nur im Grenzgebiet zum Gazastreifen, sondern auch im Großraum Tel Aviv. Die meisten Raketen wurden vom Abwehrsystem „Iron Dome“ abgefangen und noch in der Luft zur Explosion gebracht. Viele gingen auch innerhalb des Gazastreifens nieder oder fielen ins Mittelmeer. Bislang gibt es keine Meldungen über Schwerverletzte oder bedeutende Sachschäden. Der Beschuss und der israelische Militäreinsatz gegen den Islamischen Dschihad dauern an.

Auf die Stadt Sderot wurde neun Raketen abgefeuert, die vom „Iron Dome“ abgefangen wurden. Eine weitere Rakete schlug in einem leerstehenden Wohnhaus ein. In Eschkol traf eine Rakete das Dach eines Kindergartens, der aber nur leicht beschädigt wurde.

Flugbetrieb in Tel Aviv geht weiter

Mindestens zwei Raketen wurden auf Tel Aviv abgefeuert, wobei Berichten zufolge beide vom „Iron Dome“ unschädlich gemacht wurden. Tausende rannten in Schutzräume, darunter viele Strandbesucher. Nach Angaben der Flughafenbehörde arbeitet der internationale Flughafen Ben Gurion trotz des Raketenbeschusses auf das Gebiet von Tel Aviv normal weiter. In einer Erklärung heißt es, die Flugrouten würden mit der Luftwaffe abgestimmt. Aus den Flugverfolgungsdaten geht jedoch hervor, dass mindestens ein British-Airways-Flug nach Larnaca auf Zypern umgeleitet wurde.

In den Gebieten von Rishon Lezion und Or Yehuda baten Kindertagesstätten und Kindergärten die Eltern, ihre Kinder angesichts der Sicherheitslage und der Sorge, dass die Raketen auch sie erreichen könnten, so bald wie möglich abzuholen.

Das Barzilai-Krankenhaus in der Stadt Aschkelon behandelt nach eigenen Angaben zwei Menschen, die verletzt wurden, als sie auf dem Weg zu Schutzräumen stürzten. Drei weitere Israelis wurden wegen Panikattacken in der Klinik aufgenommen.

Luftwaffe geht gegen Abschussbasen vor

Die israelische Luftwaffe hat am Mittwochnachmittag zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden eine Mannschaft des Islamischen Dschihad an einem Raketenabschussplatz in Gaza angegriffen. Berichten zufolge wurde einer der Kämpfer getötet, mindestens ein weiterer wurde verletzt. Kurz nach den Angriffen auf die Abschussbasis bestätigte die Armee, dass sie weitere Ziele des Islamischen Dschihad im Gazastreifen angreift, nannte jedoch keine Einzelheiten. Nach palästinensischen Angaben wurden durch die israelische Militäroperation „Schild und Pfeil“ bisher 19 bislang Menschen im Gazastreifen getötet.

Premierminister Benjamin Netanjahu sprach während eines Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen zu Bürgermeistern im Süden des Landes. In einem von seinem Büro veröffentlichten Videomitschnitt des Gesprächs erklärt Netanjahu, Israel sei bereit, „sowohl die derzeitige Operation auszuweiten als auch dem Gazastreifen schwere Schläge zu versetzen, jetzt und in Zukunft“.

Foto: Rauschwaden heute Nachmittag über dem südlichen Gazastreifen: Sie zeigen, dass Raketen auf Israel abgefeuert wurden. Bild: Abed Rahim Khatib/Flash90

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