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Kriminalität im arabischen Sektor Israels außer Kontrolle: Bereits über 100 Tote in diesem Jahr

JERUSALEM 11.06.2023 (LS) – Am Samstagabend sind in den mehrheitlich von Arabern bewohnten israelischen Städten Qalansawe und Jaljulia zwei arabische Männer bei verschiedenen gewalttätigen Zwischenfällen erschossen worden.

Sie waren die 101. und 102. Angehörigen der arabischen Gemeinschaft, die in diesem Jahr in einer sich immer weiter ausbreitenden Gewaltwelle getötet wurden.

Mord und Totschlag

Die Todesfälle ereigneten sich wenige Stunden, nachdem ein 21-jähriger Bewohner einer Beduinengemeinde in der Negev-Wüste bei einem Handgemenge mit ausländischen Arbeitern in der Nähe der südlichen Stadt Ofakim erstochen worden war. Die Polizei erklärte, das Opfer gehörte offenbar zu einer Gruppe, die versuchte, landwirtschaftliche Geräte zu stehlen.

Am Freitag wurde eine 18-jährige Frau im Norden Israels erschossen, und am Donnerstag wurden in der nördlichen arabischen Stadt Yafa an-Naseriyye fünf Menschen bei einer der schlimmsten kriminellen Aktionen der letzten Jahre getötet.

Ebenfalls am Donnerstag wurde ein Mann im Alter von etwa 30 Jahren in der Nähe der zentral gelegenen Stadt Kafr Qasim aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen, ein weiterer Mann wurde leicht verletzt. Die Schüsse ließen außerdem ein Auto von der Straße abkommen, wobei eine 46-jährige Frau verletzt wurde.

Neben den tödlichen Vorfällen wurden am Donnerstag ein dreijähriges Mädchen und ihr Vater schwer verletzt, nachdem sie in Kafr Kanna, ebenfalls in der Nähe von Nazareth, von Schüssen getroffen worden waren.

Was kann die Regierung tun?

Tausende von arabischen Israelis protestierten am Freitag gegen die Morde und forderten Maßnahmen der Behörden.

Solche Morde sind jedoch nicht nur das Ergebnis von Gesetzlosigkeit und Gewalt in diesem Sektor, sondern nach Ansicht von Experten vor allem das Werk krimineller Organisationen, die in arabischen Städten parallel zur israelischen Regierung eigene Strukturen aufgebaut haben.

Da die Zahl der Morde in israelisch-arabischen Gemeinden so hoch ist wie nie zuvor, versuchen die israelischen Verantwortlichen, sich der Herausforderung zu stellen. Sie sehen sich jedoch mit zahlreichen Problemen konfrontiert, wie der politischen Spaltung, der Verbreitung illegaler Waffen und der Hilflosigkeit der Polizei.

Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, führte eine Lagebesprechung mit dem Chef der israelischen Polizei, Kobi Shabtai, und den Bezirkskommandeuren durch. Wie Netanjahu kündigte auch er am Montag an, für diese Angelegenheit einen neuen Projektleiter zu ernennen.

“Ich beabsichtige auch, enorme Ressourcen zu diesem Zweck bereitzustellen, indem ich Polizeibeamte vor Ort bringe, die Gehälter der Polizisten erhöhe und die Nationalgarde einsetze”, so Ben-Gvir.

Titelbild: Trauernde tragen die Särge von zwei der fünf Männer, die in Yafa an-Naseriyye, in Nazareth, Nordisrael, ermordet wurden. Foto: Flash90

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