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Die Hisbollah hat einen Außenposten auf israelischem Gebiet errichtet – was tut die UN?

JERUSALEM 25.06.2023 (LS) – Die UN-Friedensmission (UNIFIL) an der israelisch-libanesischen Grenze hat auf israelischen Druck hin bestätigt, dass Mitglieder der Terrorgruppe Hisbollah einen Außenposten auf israelischem Gebiet errichtet haben.

Bei einer Inspektion bestätigte die UNIFIL, dass auf der israelischen Seite der international anerkannten Blauen Linie in der umstrittenen Region Mount Dov, die von Israel, Libanon und Syrien beansprucht wird und auch als Shebaa-Farmen bekannt ist, von der Hisbollah aufgestellte und bemannte Zelte errichtet wurden.

Beschwerde bei der UN

In einem Schreiben an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und den UN-Sicherheitsrat schrieb Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, das Vorgehen der Hisbollah stelle einen Verstoß gegen die UN-Resolution 1701 dar, die nach dem Ende des zweiten Libanonkriegs im Jahr 2006 verabschiedet und von beiden Ländern ratifiziert wurde. Die Resolution fordert, dass bewaffnete Gruppen neben dem offiziellen libanesischen Militär und der UNIFIL nördlich des Litani-Flusses bleiben.

Das Schreiben enthielt auch Fotos von der libanesischen Position in Israel.

Ein Luftbild der Hisbollah-Präsenz in Israel in dem Schreiben des israelischen Botschafters bei den Vereinten Nationen Gilad Erdan an den UN-Generalsekretär und den UN-Sicherheitsrat.

Darüber hinaus wies Erdan darauf hin, die Hisbollah habe im vergangenen Jahr 27 Außenposten entlang der Blauen Linie errichtet und er erwarte, dass die Vereinten Nationen in dieser Angelegenheit tätig werden, da diese Stellungen ebenfalls gegen die Resolution 1701 verstießen.

Gefährliche Grenze

Die Blaue Linie ist mit blauen Fässern entlang der Grenze markiert und liegt in einigen Gebieten mehrere Meter vom israelischen Zaun entfernt, der vollständig auf israelischem Gebiet errichtet wurde.

Die israelische Armee erklärte, die Zelte auf diplomatischem Wege beseitigen zu wollen, indem sie die Hisbollah-Aktivisten von einer UN-Friedenstruppe entfernen lassen, fügten aber hinzu, dass auch Gewalt angewendet werden könnte.

Die israelischen Streitkräfte arbeiten an einer neuen Grenzmauer zum Libanon, die den veralteten Zaun in diesem Gebiet ersetzen soll. Die Bauarbeiten, die in der Regel nördlich des israelischen Zauns, aber auf israelischem Gebiet stattfinden, haben in den letzten Monaten zu mehreren kleineren Zusammenstößen an der Grenze geführt.

Geplant ist der Bau einer Mauer entlang der gesamten Grenze – ein Projekt, das 1,7 Milliarden Schekel (470 Millionen Euro) kosten würde.

Titelbild: Betonwände mit Graffiti in Moshav Shtula, an der Grenze zwischen Israel und Libanon. Foto: Michael Giladi/Flash90

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