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Neue Entsalzungsanlage in Galiläa mit Beteiligung der EU

JERUSALEM 27.06.2023 (LS) – Israel erhält von der Europäischen Investitionsbank (EIB) 150 Millonen Euro für den Bau einer Entsalzungsanlage in Westgaliläa, die insgesamt 425 Millionen Euro kosten wird. Sie soll die erste mit erneuerbaren Energien betriebene Entsalzungsanlage in Israel werden.

Die israelische Firma IDE wird die Anlage im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft mit dem Finanz- und dem Energieministerium sowie der israelischen Wasserbehörde errichten. Sie wird für die Planung und Finanzierung des Projekts verantwortlich sein und es nach Fertigstellung 25 Jahre lang betreiben.

Siebte Entsalzungsanlage in Israel

Die neue Anlage in Galiläa, die den Namen „Birkat Miriam“ tragen soll, ist Israels siebte Entsalzungsanlage. Wie die anderen Anlagen wird sie Meerwasser in Süßwasser umwandeln. Die anderen Entsalzungsanlagen des Landes befinden sich in Ashkelon, Ashdod, Palmachim, Hadera sowie in Sorek 1 und Sorek 2 südlich von Tel Aviv.

Die Anlage in Westgaliläa dürfte die Gesamtproduktion von Entsalzungsanlagen in Israel auf fast 900 Millionen Kubikmeter pro Jahr erhöhen, was 85%-90% des Wasserverbrauchs von Haushalten und Industrie entspricht.

“Israel und die Europäische Union sind entschlossen, den Klimaschutz und den ökologischen Wandel voranzutreiben”, erklärte Dimiter Tzantchev, EU-Botschafter in Israel. “Die Unterstützung der EIB für Israels erste Entsalzungsanlage, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird, zeigt unsere enge Partnerschaft bei der gemeinsamen Bewältigung des Klimawandels und der Verbesserung der Wassersicherheit.”

Biblische Perspektive

Von einigen religiösen Juden wird die Entsalzung des Meerwassers skeptisch gesehen, denn es umgeht Gottes Versprechen, den Regen zu bringen.

„Wenn ihr nun in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote befolgt und sie tut, so will ich euch Regen geben zu seiner Zeit, und das Land soll seinen Ertrag geben, und die Bäume auf dem Feld sollen ihre Früchte bringen.“

(3. Mose 26, 3-4)

Nach Meinung der Skeptiker entzieht sich das jüdische Volk mit den Entsalzungsanlagen dieser Beziehung zu Gott. Doch da jeder die Notwendigkeit für Frischwasser versteht, werden die Entsalzungsanlagen zwar teilweise mit etwas ambivalenten Gefühlen betrachtet, aber allgemein als großer Fortschritt gelobt.

Titelbild: Ein Angestellter der Entsalzungsanlage in Ashkelon demonstriert die Sauberkeit des Wassers. Foto: Edi Israel /Flash90

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