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„Tag des Widerstandes“ hat begonnen – Ärzte drohen ebenfalls mit Streik

JERUSALEM 18.07.2023 (LS) – Ein „Nationaler Tag des Widerstandes“ soll heute wieder große Teile des Landes lahmlegen. Proteste haben bereits heute Morgen begonnen. Zwei Personen sind bereits verhaftet worden. Demonstranten blockieren seit den Morgenstunden einen Eingang zum Verteidigungsministerium in Tel Aviv.

Erneuter landesweiter Protest

Protestgruppen kündigten bereits am Sonntag an, am Dienstag, dem “Nationalen Tag des Widerstands”, nachmittags Massenproteste auf den Bahnsteigen der israelischen Eisenbahnen abzuhalten.

Am Vormittag werden Konvois und “Störungen” im ganzen Land erwartet. Mehrere Protestmärsche werden zum Histadrut-Gebäude in Tel Aviv führen. Protestgruppen haben die nationale Gewerkschaftsorganisation dazu aufgerufen, sich erneut mit Generalstreiks an den Demonstrationen zu beteiligen.

Demonstranten erschienen bereits heute Morgen wieder auf der Autobahn 1 in der Nähe von Ein Hemed. Weitere Hauptverkehrsadern werden ebenfalls blockiert.

Israelis blockieren den Eingang des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv. Foto: Chaim Goldberg/Flash90
Medizinisches Personal droht mit Streik

Das Personal öffentlicher Krankenhäuser und Kliniken will diese Woche aus Protest gegen die Justizreform der Regierung in den Streik treten. Das verkündete der Vorsitzende der israelischen Ärztevereinigung, Prof. Zion Hagay, am Montag.

Hagay erklärte, die Gewerkschaft des öffentlichen Gesundheitswesens, die etwa 95 Prozent der Ärzte in Israel vertritt, sei bereit, in dieser Woche für einige Stunden im “Notfallmodus” zu arbeiten, was zur Folge hat, dass elektive Eingriffe und nicht dringende Behandlungen abgesagt werden.

Das genaue Datum des Streiks steht noch nicht fest und wird vom Zeitplan des Gesetzgebungsverfahrens in der Knesset abhängen.

Ein Land im Streik

Neben den zivilen Ärzten gibt es bereits einen zunehmenden Trend zur Verweigerung des Wehrdienstes durch medizinische Reservisten. Verschiedene andere Gruppen von Reservisten haben ebenfalls angekündigt, ihren Freiwilligendienst in der Armee nicht mehr anzutreten.

Am Sonntagabend trafen sich 70 Wirtschaftsvertreter, um ihre Strategie zur Unterstützung der Bewegung gegen den Reformplan zu erörtern. Das Wirtschaftsforum rief zwar nicht zum Streik auf, warnte aber davor, dass es „die ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel nutzen wird, um die Politiker zurück an den Verhandlungstisch zu bringen“.

Titelbild: Demonstranten vor dem Eingang des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

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