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Seltene Münze erinnert an Aufstand jüdischer Rebellen gegen Rom

JERUSALEM, 26.07.2023 (TPS) – In der Judäischen Wüste ist eine seltene, 2.000 Jahre alte Münze aus der Zeit des jüdischen Aufstands gegen Rom gefunden worden. Das teilte die israelische Altertumsbehörde (IAA) mit. Auf der silbernen Halbschekelmünze sind drei Granatäpfel abgebildet, die andere Seite zeigt einen Kelch. Außerdem sind die Worte „Heiliges Jerusalem“ eingraviert. Die IAA datiert die Münze auf das Jahr 66 oder 67 nach der Zeitenwende.

Da die Juden unter der Herrschaft des Römischen Reiches standen, sei die Münzprägung ein trotziger Ausdruck nationaler Identität gewesen, so die Antikenbehörde. Nur der römische Kaiser hatte das Recht, Münzen zu prägen, und römische Münzen zeigten fast immer den regierenden Kaiser und Tiere.

Sondersteuer für den Tempel

Yaniv David Levy, Numismatiker an der IAA, erklärte, dass der halbe Schekel eine Sondersteuer war, die die Juden für den Unterhalt des Tempels und die Beschaffung von Opfertieren zahlten. „Münzen aus dem ersten Jahr des Aufstands, wie diese Münze, die in der judäischen Wüste gefunden wurde, sind selten“, erläuterte Levy.

„Während der Zeit des Zweiten Tempels zahlten die Pilger eine Steuer von einem halben Schekel an den Tempel. Die akzeptierte Währung für diese Steuer war fast 2.000 Jahre lang der tyrische Schekel. Als der Aufstand ausbrach, gaben die Rebellen, wie bereits erwähnt, diese Ersatzmünzen mit der Aufschrift „Israel-Schekel“, „halber Schekel“ und „viertel Schekel“ heraus. Es scheint, dass die Verehrung des Allmächtigen im Tempel auch während des Aufstandes weiterging und dass diese Münzen von den Rebellen auch zu diesem Zweck verwendet wurden“.

Die Bekanntgabe der IAA fiel in die Woche von Tisha B’Av, einem dunklen jüdischen Feiertag, der an die Zerstörung des Ersten und Zweiten Tempels erinnert, die beide am neunten Tag des hebräischen Monats Av stattfanden. Der jüdische Fastentag beginnt an diesem Mittwochabend bei Sonnenuntergang.

In Höhle am Toten Meer gefunden

Die Münze wurde bei einer IAA-Untersuchung von Höhlen in der Judäischen Wüste gefunden. Sie wurde am Eingang einer Höhle im Naturschutzgebiet Ein Gedi in der Nähe des Toten Meeres entdeckt.

„Offenbar war ein Rebell durch die Klippen der Wüste gestreift und hatte den wertvollen Schekelschatz fallen lassen. Glücklicherweise konnten wir ihn 2000 Jahre später bergen und der Öffentlichkeit zugänglich machen“, berichtete IAA-Archäologe Hagay Hamer.

Bild: Die am Toten Meer entdeckte, rund 2000 Jahre alte Halbschekel-Münze. Foto: Emil Aladjem/Israel Antiquities Authority

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