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Wissenschaftler sorgen sich: Den Korallen vor der Küste von Eilat geht es schlecht

JERUSALEM / EILAT, 17.08.2023 (TPS) – Der Zustand der Korallenriffe vor der Küste von Eilat verschlechtert sich weiter. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht für 2022 des nationalen israelischen Überwachungsprogramms im nördlichen Golf von Akaba hervor.

Eine Kombination aus der Erwärmung des Roten Meeres, Unterwasserschadstoffen, extremen Stürmen und Krankheitsausbrüchen trage zur Verschlechterung des Ökosystems bei, erläuterte das israelische Umweltministerium.

Eilat wächst – eine Gefahr für Korallen

Es müssten Maßnahmen ergriffen werden, um die Auswirkungen der Entwicklung des beliebten Urlaubsortes am Roten Meer auf das Meeresökosystem zu reduzieren, insbesondere durch künstliche Beleuchtung, so der Bericht. Der Bericht äußerte auch die Befürchtung, dass der Ausbau der Entsalzungsanlage in Eilat zu einer erhöhten Einleitung von Stickstoff und Salzlake ins Meer führen könnte.

Der Bericht verwies auf einen schweren Wintersturm im März 2020, der das Korallenriff mit Sand, Infrastruktur und Geröll beschädigte. Eine Untersuchung ergab einen Verlust an lebender Vegetation zwischen 6 und 22 Prozent, je nach untersuchtem Standort.

Im Jahr 2021 wurde ein Rückgang der Korallenbedeckung um 1,5 Prozent festgestellt, und erst 2022 wurde der Beginn einer Erholung gemessen.

Im Golf von Eilat befindet sich eines der nördlichsten Korallenriffe der Welt. Es ist auch eine der Regionen, die sich am schnellsten erwärmen – die Meeresoberflächentemperatur im Golf von Eilat ist seit 1988 um das 2,5-fache des globalen Durchschnitts gestiegen.

Extreme Wettereignisse schaden

„Das Riff von Eilat ist ein nationales und globales Gut, das durch den Klimawandel und extreme Wetterereignisse, die zu seiner Schädigung führen, beeinträchtigt wird“, machte Umweltministerin Idit Silman deutlich. „Angesichts der Tatsache, dass sich die globalen Bedingungen wie die Erwärmung des Meerwassers und die Zunahme des Säuregehalts nicht verbessern, sondern verschlechtern, wird das Riff Schwierigkeiten haben, die lokalen Auswirkungen von Meeresverschmutzung, Ölverunreinigungen und unverantwortlicher städtischer Entwicklung zu bewältigen.“

„Alle Instanzen müssen verantwortungsvoll handeln und die Wissenschaft umfassend nutzen, um eine Umweltpolitik zu formulieren, die das Ökosystem und das Korallenriff im Golf von Eilat erhält”, forderte die Ministerin.

Der Bericht wurde vom Interuniversitären Institut für Meereswissenschaften in Eilat unter der Leitung von Prof. Noga Kronfeld-Schor erstellt und vom Fonds zur Verhütung von Meeresverschmutzung des Umweltministeriums finanziert.

Bild: Die Korallenriffe im Golf von Akaba leiden unter immer höheren Wassertemperaturen, der Verschmutzung des Roten Meeres und der Ausweitung des Tourismus. Foto: École Polytechnique Fédérale de Lausanne / TPS

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