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Vögel im Gepäck und Eier im Kofferraum: Grenzpolizisten stoppen kuriose Schmuggler

JERUSALEM, 29.08.2023 (NH) – Die israelische Grenzpolizei hat gestern zwei illegale Schmuggelversuche vereitelt. Neben Dutzenden exotischer Vögel am Flughafen fanden die Sicherheitskräfte rund 6.000 Eier im Kofferraum eines Fahrzeugs an einem Kontrollpunkt in Ost-Jerusalem. Während die gefiederten Tiere ein großes ökologisches Risiko für die Umwelt in Israel darstellen, ist der illegale Eierschmuggel eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit.

Papageienschmuggel in Tel Aviv

Bei einer routinemäßigen Zollkontrolle am Ben-Gurion-Flughafen stießen die Beamten im Koffer eines Reisenden aus Belgien auf Dutzende gefiederter Passagiere. Sofort riefen die Zöllner ihre Kollegen von der „National Unit for the Prevention of Wildlife Crime“ zu Hilfe. Die Spezialeinheit gehört zur israelischen Natur- und Parkbehörde.

Bei den kleinen blinden Passagieren handelt es sich um seltene Papageienarten, deren Wert teilweise auf über 70.000 Euro geschätzt wird. Der Handel und Besitz der putzigen Exoten ist in Israel zum Schutz der Tiere und des sensiblen Ökosystems streng verboten.

Nach ersten Erkenntnissen wurden die Vögel in den beiden Koffern des Verdächtigen unter erbärmlichen Bedingungen nach Israel geschmuggelt. Die Tiere befanden sich in einem schlechten Zustand und wurden dem staatlichen Veterinärdienst zur medizinischen Behandlung übergeben. Gegen den Schmuggler, einen etwa 40-jährigen Bewohner Zentralisraels, wurde ein Verfahren eingeleitet.

Zollbeamte am Ben-Gurion-Flughafen entdeckten die 34 Vögel und riefen ihre Kollegen von der Natur- und Parkbehörde. Foto: Sprecher der israelischen Zollbehörde

Agrarkriminalität in Jerusalem

Zur gleichen Zeit beschlagnahmten Grenzpolizisten 6.000 Eier mit gefälschten Stempeln aus den umstrittenen Gebieten. Der Eierschmuggler hatte seinen Kofferraum mit fast zwei Meter hohen Eierkartons vollgepackt. Der 33-jährige Verdächtige wurde zusammen mit den Eiern zur weiteren Untersuchung an Beamte der Einheit für Agrarkriminalität übergeben.

Tatsächlich hat der kleine jüdische Staat mit zunehmender Agrarkriminalität zu kämpfen. Vor allem Eier, die ohne tierärztliche und sanitäre Kontrolle nach Israel geschmuggelt werden, werden immer wieder beschlagnahmt.

Anfang des Jahres verhaftete die israelische Polizei einen Verdächtigen, der versucht hatte, 12.000 Eier nach Israel zu schmuggeln. Er wollte den Sicherheitszaun in der Nähe der Gemeinde Amatzia in Judäa und Samaria überqueren, als Grenzpolizisten den Eierschmuggler entdeckten. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd wurde der Täter festgenommen.

Professioneller Eierschmuggler-Ring

Zudem nahmen Grenzpolizisten einen Verdächtigen fest, der mit mehr als 70 lebenden Hühnern im Auto unterwegs war. Der 47-jährige Verdächtige, ein Bewohner der arabischen Gemeinde Kseifeh, hatte seine gefiederten Passagiere aus Hühnerställen in der Nähe des Gazastreifens gestohlen.

Bereits 2015 hatte die Polizei einen riesigen israelisch-palästinensischen Eier-Schmugglerring zerschlagen. Die Kriminellen lieferten ihre Eier an Lebensmittelketten, Cafés und Einzelkunden. Die Polizei berichtete damals von einem Umsatz von mehr als 10 Millionen Schekel, umgerechnet 2,4 Millionen Euro pro Jahr.

Titelbild: Die kleinen Papageien müssen auf ihrem unfreiwilligen Flug einiges durchgemacht haben. Sie werden medizinisch versorgt. Foto: Sprecher der israelischen Zollbehörde

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