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Mossad-Chef Barnea spricht über Terror und den Iran – 27 Anschläge weltweit verhindert

JERUSALEM 11.09.2023 (LS) – Der Mossad und andere Geheimdienste haben in diesem Jahr bereits 27 iranische Terroranschläge gegen Israelis auf fast allen Kontinenten vereitelt. Das verkündete Mossad-Direktor David Barnea am Sonntag auf der Internationalen Konferenz zur Terrorismusbekämpfung der Reichman-Universität.

„Der erste Faktor, der Irans aufgeblasenes Ego nährt, ist die Unterstützung, die es Russland durch den Verkauf von Drohnen zukommen ließ“, erklärte er. „Wir wissen, dass die Iraner geplant hatten, Russland auch Kurz- und Langstreckenraketen zu verkaufen, aber dieses Geschäft wurde vereitelt.“

„Ich habe das Gefühl, dass bald weitere Geschäfte verhindert werden. Wir befürchten, dass die Russen den Forderungen des Irans nachkommen werden, um ihn mit Waffen und Rohstoffen zu beliefern, die Israel in Gefahr bringen“, so Barnea.

Iranische Aggression

Der Chef des gefürchteten israelischen Geheimdiensts erläuterte außerdem, wie der Iran seine Terroraktivitäten betreibt. Mit Hilfe von Stellvertretern versuche der Iran, sein terroristisches Gesicht zu verbergen, aber Teheran stecke praktisch hinter allem: Terroranschläge, Logistik, Geld und Unterstützung – alles auf Anweisung von ganz oben.

Barnea zeigte Videos von der Festnahme und dem Verhör iranischer Terroristen durch Mossad-Agenten in Tansania und Zypern. Auf der Liste der Länder, in denen Terroristen gefasst wurden, stünden auch Georgien, Griechenland und Deutschland, erzählte er.

Die Welt müsse die Gefahr eines terroristischen Staates verstehen, der auch zu einem Atomstaat werde, erklärte Barnea und fügte hinzu, dass „der Iran niemals eine Atomwaffe bekommen wird“.

Nächsten Monat läuft das UN-Waffenembargo aus dem Iran-Atomabkommen von 2015 ab. Laut Barnea wird der Iran das nutzen, um billigeren Zugang zu Waffen zu erhalten. Er fügte hinzu: „Wir werden nicht zulassen, dass der Iran auf seinem derzeitigen nuklearen Niveau bleibt. Selbst wenn es eine vollständige Rückkehr zum Atomabkommen geben sollte, wird dies Irans neues nukleares Wissen nicht ungeschehen machen. All dies ist ein zynischer Schachzug des Iran, um Geld zurückzubekommen, ohne seine nuklearen Fortschritte aufzugeben.“

Weltweite Bedrohung

Der sogenannte Schattenkrieg gegen den Iran ist eine wichtige Aufgabe des Mossad. Doch bei der Rede wurde auch deutlich, dass Juden und Israelis nur sicher verreisen können, weil der Mossad über sie wacht.

Der israelische Geheimdienst hat sein Netz von Agenten und Partnern so weit ausgebaut, dass er in der Lage ist, Terroranschläge weltweit zu verhindern. Das ist eine enorme Leistung für den Mossad, der für die Sicherheit eines Volkes verantwortlich ist, das in alle Ecken der Welt verstreut ist.

Titelbild: Mossad-Direktor David Barnea spricht während einer Konferenz des Instituts für nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Tel Aviv am 10. September 2023. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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