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Israel ist bereit, den Iran auch im Falle eines Atomabkommens anzugreifen

JERUSALEM, 13.09.2022 (LS) – Mossad-Chef David Barnea erklärte am Montag, Israel werde sich nicht an der “Scharade” eines neuen Atomabkommens zwischen den Weltmächten und dem Iran beteiligen. Er warnte, das sich abzeichnende Abkommen werde Teheran “keine Immunität” gegen Operationen des Geheimdienstes gewähren.

In seiner ersten öffentlichen Rede seit seiner Ernennung zum Leiter der Spionagebehörde im Juni 2021 sagte Barnea: “Das Abkommen basiert auf iranischen Lügen. Der Iran strebt den Bau einer Atomwaffe an, die Israels Existenz bedroht. Das Abkommen wird ihnen dabei helfen, dieses Ziel mit internationaler Legitimation zu erreichen”.

Niemand ist sicher

“Die iranische Führung muss verstehen, dass Angriffe gegen Israel oder Israelis, direkt oder indirekt durch Stellvertreter, mit schmerzhaften Maßnahmen gegen die Verantwortlichen auf iranischem Boden beantwortet werden. Wir werden nicht die Stellvertreter verfolgen, sondern diejenigen, die sie bewaffnet und die Befehle erteilt haben, und das wird im Iran geschehen”, warnte er.

“Wenn die Verantwortlichen nicht mit aller Entschiedenheit für terroristische Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden, wird ihnen ein Freibrief für die Fortsetzung ihrer Aktivitäten erteilt”, so Barnea.

Vereitelte Angriffe auf Israelis

Er erklärte weiter, der Mossad habe viele iranische Terroranschläge gegen Israelis verhindern können. Er nannte Zypern, die Türkei, Kolumbien und „viele weitere Orte“, an denen Angriffe auf Israelis vereitelt wurden.

“In allen Fällen wurden die Täter im Besitz der Mordwaffen ertappt und haben bei den weiteren Ermittlungen ihre Ziele verraten”, sagte Barnea.

“Um Haaresbreite sind wir dem Angriff auf unser Volk entgangen. Das Fadenkreuz war im Grunde schon auf den Köpfen der Zielpersonen”, sagte Barnea zu den versuchten iranischen Anschlägen in der Türkei.

“Dank der türkischen [Behörden] konnten wir die Anschläge vereiteln, bevor der Abzug gedrückt wurde.”

Titelbild: Zwei Meisterspione unter sich. Links Mossad-Chef David Barnea und rechts Ronen Bar, der Chef des Inlandsgeheimdiensts Shin Bet. Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

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