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Hackerangriff auf Ben-Gurion-Flughafen verändert Flugrouten

JERUSALEM, 21.09.2023 (NH) – Israels internationaler Flughafen Ben-Gurion ist ein weiteres Mal Ziel antiisraelischer Cyberattacken geworden. Der Flughafen stand in den letzten Monaten wiederholt vor digitalen Sicherheitsbedrohungen, die nun sogar zu einer veränderten Start- und Landeschneise des Flugverkehrs führte. Sehr zum Ärger der Anwohner der Region.

Längere Flugroute

Nicht alle der 100.000 Fluggäste, die täglich den Ben-Gurion-Flughafen in der Nähe von Tel Aviv passieren, sind sich der digitalen Sicherheitsprobleme am Flughafen bewusst. Nur wenige Passagiere haben erkannt, dass sie das Heilige Land nun über eine längere Flugroute bereisen. Der direkte Einflug zu den Landebahnen des internationalen Flughafens ist derzeit nicht möglich. Der Ben-Gurion-Airport wird jetzt über einen recht großen Umweg angesteuert. Doch was genau war der Grund für die dramatische Routenänderung?

Israels Flughafen kämpft in den vergangenen Wochen mit besorgniserregenden GPS-Störungen, die GPS-Navigationspassagierflugzeuge daran hindern, sicher zu landen. Die Störungen haben sich zudem über die Sommermonate weiter verschärft.

GPS-Attacken an der Tagesordnung

Der Flughafen Ben-Gurion verwendet wie alle Flughäfen auf der ganzen Welt eine Reihe von Navigationshilfen für den Start und die Landung von Flugzeugen. Zu diesen Systemen gehören sogenannte GPS- sowie ILS-Navigationssysteme. Im Gegensatz zum GPS-System, ermöglicht das ILS, das Instrument Landing System, eine sichere Landung ohne auf GPS-Technologie angewiesen zu sein. Das ILS bietet eine automatische Führung entlang der vorher festgelegten Flugbahn, bis das Flugzeug den Landepunkt erreicht.

Aus diesem Grund landeten zur Hochsaison hunderte von  Flugzeuge über eine Einflugschneise, die über die israelische Stadt Ramat Modiin führt. Die neuen Flugschneisen erleichtern zudem die Bodennavigation. Sehr zum Ärger der Anwohner, die aufgrund der neuen Start- und Landeroute extremer Lärmbelästigung ausgesetzt sind.

Doch wer steckt hinter dem Cyberangriff?

Zwar wurde der regionale Gemeinderat darüber informiert, der erhöhte Flugverkehr sei das traurige Endergebnis wiederholter Cyberattacken auf Israel, dennoch sei der Fluglärm zu allen Tageszeiten zu einer unerträglichen Störung geworden. 

Die israelische Flughafenbehörde ist sich den gefährlichen GPS-Störungen seit langem bewusst. Branchenexperten betonten, die Störungen stammten von nicht identifizierten Quellen außerhalb des Landes. Sichereitsquellen zufolge sollen Syrien und der Libanon hinter den Cyberattacken stecken. 

Titelbild: ElAl Flugzeuge am internationalen Ben-Gurion-Flughafen. Der Airport sieht sich großen Sicherheitsproblemen ausgesetzt. Foto: Moshe Shai/Flash90

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