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Israelische Soldaten finden in Südisrael immer mehr Leichen von massakrierten Familien

JERUSALEM, 08.10.2023 (TM) – In etlichen Dörfern und Siedlungen in Südisrael haben sich Hamaskämpfer verschanzt. Im Laufe des heutigen Sonntags kam es dort zu heftigen Feuergefechten mit israelischen Truppen, die die Gegend durchsuchten. Dabei machten die Soldaten schreckliche Funde: Sie stießen auf zahlreiche Leichen von Männern, Frauen und Kindern. Die Islamisten hatten sie regelrecht abgeschlachtet. Einige Bewohner hatten sich in ihren Häusern versteckt, die Palästinenser hatten die Gebäude daraufhin in Brand gesteckt. Als die Israelis ins Freie kamen, wurden sie umgebracht.
Über 700 Tote – Zahl steigt
Wegen der Leichenfunde mussten die israelischen Behörden die Opferzahlen stark korrigieren. Mittlerweile wurden mehr als 700 Tote bestätigt. Die große Mehrheit sind Zivilisten. Die Zahl der Verletzten liegt bei über 2500, darunter viele in kritischem Zustand. Tausende Israelis haben heute in Krankenhäusern im ganzen Land Blut gespendet. Außerdem haben die Behörden dazu aufgerufen, Muttermilch zu spenden.

Hunderte Israelis haben heute im Diztengoff-Center in Tel Aviv Blut gespendet. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

Vor den Hospitälern spielen sich entsetzliche Szenen ab. Verzweifelte Mütter suchen nach ihren Kindern. Sie wissen nicht, ob sie tot sind, verwundet oder in den Gazastreifen entführt wurden. Die Behörden geben ihnen keine Auskunft. Es sind wohl rund 100 Menschen, überwiegend Frauen, in den Gazastreifen verschleppt worden. Für Empörung sorgte ein Video, das die Palästinenser in sozialen Netzwerken verbreiteten: Es zeigt angeblich verschleppte israelische Kinder, die in Käfige gesteckt wurden. Die Echtheit des Materials ließ sich zunächst nicht überprüfen.
Die Schwester des vermissten Soldaten Boaz Yogev berichtete, dass ihre Familie sein Mobiltelefon angerufen hat. Ein Terrorist habe abgenommen und ihnen gesagt, dass er tot sei.
Offenbar verstecken sich noch etliche Hamas-Mitglieder, die gestern nach Israel eindrangen, in Orten, an denen man sie nicht vermutet. Drei Terroristen wurden in Bat Yam verhaftet, südlich von Tel Aviv. Eine andere Gruppe war besonders dreist, kaperte ein Auto und fuhr damit auf der Autobahn in Richtung Norden. Sie wurden von Soldaten gestoppt und erschossen. Für Besorgnis sorgt ein von Terroristen im Gaza-Grenzgebiet gestohlener Rettungswagen, mit dem sie nun unterwegs sind. Die israelischen Behörden haben davor gewarnt, vertrauliche Informationen in WhatsApp-Gruppen zu teilen, da die Terroristen zahlreiche israelische Handys erbeutet haben und eventuell die Kommunikation mitlesen.

Die lange Reihe der Beerdigungen hat begonnen. Hier wird der getötete Soldat David Shila auf dem Militärfriedhof auf dem Herzlberg in Jerusalem beigesetzt. Foto: Noam Revkin Fenton /Flash90

Raketenbeschuss hält an
Der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hielt den ganzen Sonntag über an, wenn auch nicht mehr so massiv wie am Samstag. Die israelische Luftwaffe setzte ihre Angriffe auf Hamas-Stellungen im Gazastreifen fort. Die Marine beschoss den Hafen von Gaza-Stadt, mehrere Schiffe gingen in Flammen auf. Laut einer offiziellen Mitteilung der Armee wurden mehr als 400 Terroristen getötet.
Die Schulen in Israel bleiben weiter geschlossen. Der Flug- und Zugverkehr ist stark eingeschränkt. Israel zieht Panzerverbände und Truppen im Süden zusammen und bereitet offenbar eine Bodenoffensive vor. Die Hisbollah-Terrorgruppe im Libanon hat erklärt, dass sie in diesem Fall in den Krieg eintreten werde.
Entsetzt über die Gewalt im Heiligen Land zeigte sich Papst Franziskus. Er rief die Konfliktparteien auf, die Waffen niederzulegen.

Titelbild: Israelische Soldaten an der Zufahrtsstraße zur Kleinstadt Sderot. Möglicherweise halten sich dort noch Terroristen auf. Foto: Chaim Goldberg / Flash 90

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