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Terroristen verschleppen Frauen und Kinder in den Gazastreifen – Bangen um Geiseln in Südisrael

JERUSALEM, 07.10.2023 (TM) – Die Zahl der israelischen Todesopfer durch den massiven Angriffs der Terrorgruppe Hamas ist laut hebräischen Medienberichten auf über 200 gestiegen. Es wird befürchtet, dass die Zahl weiter steigt. Mehr als 1.100 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Auch am Samstagabend hielt der Raketenbeschuss an.

Hunderte bewaffnete Hamas-Kämpfer waren am Morgen des Simchat Thora-Feiertags nach Israel eingedrungen. Sie überquerten die Grenze an mehreren Stellen und überwanden den Grenzzaun.

Palästinenser im südlichen Gazastreifen jubeln über einen erbeuteten israelischen Panzer. Foto: Abed Rahim Khatib/Flash90

Die Hamas behauptet, Dutzende Israelis in den Gazastreifen entführt zu haben; die israelische Armee bestätigte, dass Soldaten und Zivilisten als Geiseln genommen wurden, nannte aber keine genaue Zahl. Tausende Raketen wurden im Laufe des Tages auf den Süden und das Zentrum des Landes abgefeuert und haben zahlreiche Menschen getötet. Dreizehn Stunden nach Beginn der Angriffe gab es im Süden Israels immer noch 22 Orte, in denen bewaffnete Islamisten aktiv sind oder in denen sie vermutet werden. In den Orten Ofakim und Beeri kam es zu Geiselnahmen, bestätigte ein Sprecher. Dort sind israelische Spezialkräfte im Einsatz.

Bangen um entführte Familien

In arabischen sozialen Medien sind Fotos und Videos von Israelis zu sehen, die von Kämpfern der Terrorbande in den Gazastreifen verschleppt werden. Darunter sind zahlreiche Frauen, Kinder und auch Seniorinnen. Die Hamas behauptet zudem, Dutzende israelische Soldaten und Offiziere gefangen genommen zu haben. Diese seien an gesicherte Orte und in Tunnel gebracht worden. Es wird befürchtet, dass die Israelis gefoltert oder als menschliche Schutzschilde missbraucht werden.

Der Familienvater Yoni Asher berichtete, dass seine Frau, seine beiden kleinen Kinder und seine Schwiegermutter nach Gaza verschleppt wurden und dass er sie in einem Video aus der Küstenenklave gesehen habe. Seine Frau und seine Kinder im Alter von drei und fünf Jahren hätten seine Schwiegermutter im Kibbutz Nir Oz nahe der Grenze zum Gazastreifen besucht, als sie entführt wurden.

Operation „Eiserne Schwerter“

Mittlerweile schlägt Israel zurück. Die Operation „Eiserne Schwerter“ ist angelaufen. Es gab massive Luftangriffe auf militärische Ziele im Gazastreifen. Dabei wurden auch zwei Hochhäuser zerstört, die von der Hamas als Unterschlupf genutzt wurden. Auch in Israel jagt die Armee die Terroristen, die sich noch im Land aufhalten. In den sozialen Medien sind Bilder von Dutzenden Leichen zu sehen. Nach Armeeangaben wurden in den letzten Stunden mehrere Hundert palästinensische Kämpfer getötet.

Feuer und Rauch nach einem israelischen Luftangriff auf Gaza-Stadt. Foto: Atia Mohammed/Flash90

Gazastreifen bleibt dunkel

Der Gazastreifen wird von Israel aus mit Strom versorgt. Die israelische Regierung entschied am Abend, die Lieferungen zu stoppen. In der Küstenenklave bleibt es vorerst dunkel.

Die Lufthansa hat bis einschließlich Montag alle Flüge nach Tel Aviv eingestellt. Auch andere Fluggesellschaften stornierten vorerst ihre Verbindungen nach Israel.

Die israelischen Krankenhäuser sind aktuell überlastet und nehmen nur noch Notfälle auf. Hunderte Israelis haben heute Blut gespendet, nachdem die Mediziner dazu aufgerufen hatten.

Viele europäische Länder und die USA haben den völkerrechtswidrigen Angriff auf israelische Zivilisten verurteilt. Begrüßt wurden die Attacken dagegen vom Iran. Berichten zufolge haben die afghanischen Taliban den Iran um eine Passage nach Israel gebeten, um der Hamas zu helfen.

Titelbild: Verletzte Israelis werden ins Saroka-Krankenhaus in Beersheva gebracht. Foto: Dudu Greenspan/Flash90

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