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Jordaniens König deklariert: „Keine palästinensischen Flüchtlinge in Jordanien und Ägypten”

JERUSALEM, 18.10.2023 (NH) – An dem ägyptisch-palästinensischen Grenzübergang „Rafiah” reihen sich Lastwagen mit Hilfsgütern für die Bewohner des Gazastreifens. Trotz Berichten über die Einigung um ein humanitäres Zeitfenster, verzögert sich die Einreise der Hilfsprodukte. Während man weltweit die Schuld den „unmenschlichen Israelis” gibt, erklärt der amerikanische Außenminister Anthony Blinken die Lage. Trotz zahlreicher Beschuldigungen, „Israel würde eine humanitäre Katastrophe in Gaza auslösen”, deklarieren die beiden Nachbarstaaten Jordanien und Ägypten, keine palästinensischen Flüchtlinge ins Land zu lassen.

Hilfsgüter als Deckmantel

Nach der Verzögerung einer humanitären Feuerpause erklärte US-Außenminister Blinken, sowohl die USA als auch Israel seien besorgt, die Hamas könnte die Hilfsgüter beschlagnahmen oder gar zerstören. Weiter befürchten die beiden Länder, die humanitäre Hilfe könnte als Deckmantel für Waffenlieferungen ausgenutzt werden. Daher wurden die geplanten Lieferungen am Montag verhindert. Gleich zwei ägyptische Quellen bestätigten den US-israelischen Lagebericht. 

Um einer drohenden humanitären Katastrophe entgegenzuwirken, soll US-Präsident Biden unterdessen seine Unterstützung bei einer Umsiedlung der Gaza-Bürger auf die Sinai-Halbinsel angeboten haben. Das geht aus einem der jüngsten NBC-Reportagen hervor. Nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Al-Sissi dementierte Amerikas Außenminister jedoch die Berichtserstattung. Anthony erklärte, dass „diese Option für die Vereinigten Staaten nicht existiere”.

Keine Flüchtlinge in Jordanien und Ägypten

Im Schatten des Gazakrieges reiste Jordaniens König Abdullah zu einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz nach Berlin. Bei einer anschließenden Pressekonferenz in der Hauptstadt verdeutlichte Abdullah seinen Unmut gegenüber der amerikanischen Evakuierungsidee und deklarierte die Thematik als “rote Linie”: „Es wird keine palästinensischen Flüchtlinge in Jordanien oder Ägypten geben”. Es würde die Region in eine weitere Katastrophe und einen neuen Kreislauf von Gewalt und Zerstörung stürzen, so der König.  Das jordanische Staatsoberhaupt warnte auch, Tausende palästinensische Zivilisten seien in Gefahr, sollte der Krieg in Gaza nicht umgehend gestoppt werden.

Titelbild: Palästinenser fliehen mit ihrem Hab und Gut aus ihren Häusern in Gaza-Stadt. Dennoch weigern sich Ägypten und Jordanien, die Flüchtlinge aufzunehmen. Foto: Majdi Fathi/TPS

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