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Netanjahu über Südafrikas Behauptungen: “Verlogenes Geschwätz”

JERUSALEM, 01.01.2024 (NH) – Die Spannungen zwischen Israel und Südafrika seit der jüngsten Gazaoffensive drohen zu eskalieren. Nachdem die südafrikanische Regierung an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag appelierte, Israel wegen “Völkermord an den Palästinensern” anzuklagen, fand der Premierminister nun scharfe Worte für die Beschwerde. “Es ist nicht so, dass wir uns entschieden haben, Völkermord zu begehen – es ist die Hamas.”

Kommunalwahlen im Schatten eines schwierigen Krieges

Während der wöchentlichen Kabbinettssitzung in der Tel Aviver Kirya erklärte Israels Premierminister nicht nur die Entscheidungsgründe für die Verschiebung der Kommunalwahlen. So fand Netanjahu auch lobende Worte für die erstaunliche Arbeit der Armee in sehr schwierigen Kriegsszenarien im Gazastreifen. Das Staatsoberhaupt versprach während des Regierungstreffens ein weiteres Mal, “die regierende Terrororganisation in Gaza zu vernichten und die Geiseln zurückzubringen”.

Premierminister Benjamin Netanjahu sprach während der Ministersitzung jedoch auch die Spannungen mit Südafrika an. Gleich zu Beginn der Gazaoffensive “Eiserne Schwerter”, die mit der blutigen Hamas-Invasion am 7. Oktober ausbrach, rief das südafrikanische Land seinen Botschafter und sein diplomatisches Personal aus Israel zurück.

Weiter hatte die südafrikanische Regierung den jüdischen Staat wiederholt angegriffen und die Kämpfe in Gaza als “Völkermord” bezeichnet. Daraufhin reichte der südafrikanische Botschafter in Den Haag Mitte November den Antrag ein, die israelischen “Kriegsverbrechen, sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit und den Völkermord am palästinensischen Volk in Gaza” zu untersuchen. Unterstützt wurde der südafrikanische Appell von den sunnitischen Komoren, der islamistischen Dschibuti, dem muslimischen Bangladesch und dem von antijüdisch-katholischen Vorurteilen geprägte Bolivien.

Ferner hatte ein Minister des südafrikanischen Regimes den Internationalen Strafgerichtshof dazu aufgefordert, bis spätestens Mitte Dezember einen Haftbefehl gegen Netanjahu zu erlassen.

“Wo wart Ihr, als Millionen in Syrien getötet wurden?”

Jetzt fand Israels Premierminister scharfe Worte für die Attacken der südafrikanischen Regierung: “Ich möchte ein Wort zu Südafrikas verlogenem Geschwätz sagen, dass Israel ‘Völkermord begeht’. Nein, Südafrika, es sind nicht wir, die gekommen sind, um Völkermord zu begehen, es ist die Hamas. Die Terrororganisation würde uns alle umbringen, wenn sie könnte. Im Gegensatz dazu handelt das israelische Militär so moralisch wie möglich. Die Armee tut alles, um zu vermeiden, dass Zivilisten Schaden zugefügt wird, während die Hamas alles tut, um ihren Zivilisten zu schaden und sie als menschliche Schutzschilde benutzt.”

“Ich frage: Wo wart Ihr, Südafrika, und der Rest derer, die uns predigen, als Millionen ermordet und aus ihren Häusern in Syrien, Jemen und anderen Gebieten vertrieben wurden? Ihr wart nicht da, weil alles, was Ihr jetzt tut, nur heiße Luft, Lügen und Eitelkeit ist”, so Netanjahu. Weiter versprach der Premierminister den “moralischen Verteidigungskrieg” gegen die mörderische Hamas fortzusetzen und den Krieg zu gewinnen.

Titelbild: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei der gestrigen Regierungskonferenz in der Kirya in Tel Aviv. Foto: Miriam Alster/Flash90

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