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Schießerei an Kontrollpunkt: Massaker der Hamas in Jerusalem gerade noch verhindert

JERUSALEM, 16.11.2023 (TM) – Bei einem Terroranschlag am Tunnelkontrollpunkt an der Straße 60 südlich von Jerusalem sind am Donnerstagmorgen ein Israeli getötet und fünf weitere verletzt worden. Die Polizei erklärte, drei schwer bewaffnete Männer, alle Kämpfer der Terrorgruppe Hamas, hätten ein Massaker in Jerusalem geplant.

Augenzeugen berichteten, alle Türen eines weißen Skodas seien gleichzeitig aufgerissen worden, jeder Täter habe in eine andere Richtung geschossen. Sicherheitskräfte erwiderten das Feuer. Bei dem Schusswechsel wurden die drei Angreifer getötet.

Der Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) teilte mit, dass Sanitäter die Verletzten behandelten, darunter einen Soldaten (20), der sich in einem lebensbedrohlichen Zustand befand. Er wurde in das Shaare Zedek Medical Center in der Hauptstadt gebracht, während die Sanitäter ihn wiederbelebten. Doch die Ärzte konnten ihn nicht retten. Die übrigen Opfer erlitten mittelschwere und leichte Verletzungen. Mehrere Augenzeugen mussten wegen Panikattacken behandelt werden.

Täter gehörten zur Hamas

Die Polizei fand heraus, dass das Auto, in dem die Terroristen ankamen, gefälschte Nummernschilder hatte. Sie identifizierte zwei der Täter als Palästinenser aus der Gegend von Hebron. Der Inlandsgeheimdienst Shin Bet benannte die beiden Hamas-Mitglieder Abdelqader K., 26, und Hassan Q., 28. Dessen Vater war bis 2003 Chef des militärischen Arms der Terrorgruppe in Hebron. Die Identität des dritten Schützen werde noch geprüft, teilte der Shin Bet mit. Palästinensische Medien identifizierten ihn als Nasser Q. Hebräische Medien berichteten später, auch er gehöre der Hamas an.

Nach Angaben der Polizei wurden in dem Auto zahlreiche Waffen gefunden, darunter zwei M16-Gewehre, zwei Pistolen, etwa zehn geladene Magazine, Hunderte weiterer Patronen und zwei Äxte. Außerdem wurden in dem Fahrzeug Uniformen entdeckt, die denen der israelischen Armee ähneln. Polizeichef Kobi Shabtai, der am Tatort eintraf, sagte, dies deute darauf hin, dass sie ein großes terroristisches Massaker in Jerusalem geplant hätten. Die Sicherheitskräfte hätten sie jedoch schnell unschädlich gemacht.

Bei den Tätern wurden ein großes Waffenarsenal und Uniformen sichergestellt. Foto: Polizei Israel

Die Passagiere eines Busses, der vorne am Checkpoint stand, als die Terroristen das Feuer eröffneten, fürchteten um ihr Leben. Einer von ihnen war Efrat: „Wir hörten die Schüsse der Terroristen, die in alle Richtungen feuerte. Der Fahrer schrie uns an, wir sollten uns bücken“. Einer der Angreifer wurde erschossen, als er zum Bus rannte. Die Insassen, darunter viele Frauen und mindestens ein Kind, beteten Psalmen, während die Sicherheitskräfte die Angreifer ausschalteten.

Die Polizei suchte den Tatort nach Sprengstoff ab, fand aber nichts. Die Besatzungen mehrerer Polizeihubschrauber hielten Ausschau nach möglichen weiteren Tätern.

Gefährlicher Verkehrsengpass

Der Anschlag war bereits der dritte in Jerusalem seit Beginn des Gazakrieges. Oded Revivi, der Vorsitzende des Regionalrats von Efrat, beklagte, der Kontrollpunkt sei zu einer „Todesfalle“ geworden, da er einen Verkehrsengpass zwischen Jerusalem und den Siedlungen von Gush Etzion verursache: „Es ist entsetzlich, wenn man sich vorstellt, was passieren würde, wenn Terroristen das Feuer auf eine Gruppe von Autos im Stau eröffnen würden und die Rettungsfahrzeuge nicht in der Lage wären, sie zu erreichen. Es muss sofort eine Lösung gefunden werden, um Leben zu retten.“

Titelbild: Polizeibeamte sichern Spuren am Tatort. Foto: Chaim Goldberg / Flash 90

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