24.12.2023

Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Lior Rudaeff

JERUSALEM, 24.12.2023 (NH) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Lior Rudaeff (61), Kibbuz Nir Yitzhak

Lior ist seit 38 Jahren mit Jaffa verheiratet und lebt mit seiner Ehefrau im Kibbuz Nir Yitzhak. Gemeinsam hat das Paar vier Kinder und zwei kleine Enkel. Der 61-Jährige ist seit 40 Jahren Mitglied der bewaffneten Bereitschaftstruppe des Kibbuz. Lior ist ein bekannter Ambulanzfahrer und agiert als freiwilliger Sanitäter.

Am sogenannten Schwarzen Schabbat war Lior bereits sehr früh wach. Er bereitete sich auf eine spannende Motorradtour zum Ramon-Krater vor und war gerade dabei, für sich und Jaffa eine Tasse Kaffee zu übergießen, als der Notruf des Kibbuz-Alarmkommandos einging. Lior hatte diese Art Notfallanrufe schon so oft erhalten, dass er sich keine großen Sorgen machte.

Einige Minuten später stand der 61-Jährige dem Mordkommando der Hamas gegenüber. Aus Erzählungen von Freunden aus der Bereitschaftstruppe erfuhren seine Angehörigen später, dass Lior tapfer gegen die Terroristen kämpfte, die in den Kibbuz eingedrungen waren. Er schaffte es noch, über Funk zu berichten, er sei verwundet worden. Lior versicherte seiner Familie über den Funkspruch, er liebe sie alle sehr, dann brach der Kontakt ab. Berichten zufolge wurde der 61-Jährige mit weiteren Freiwilligen der Bereitschaftsgruppe am Morgen des 7. Oktober als Geisel nach Gaza verschleppt. Eine offizielle Benachrichtigung des israelischen Militärs über den Verbleib ihres Ehemannes, Vaters und Großvaters hat die Familie nicht erhalten.

Seine Kinder erzählen, ihr Vater habe vor etwa zwei Jahren einen schweren Herzinfarkt erlitten. Seitdem benötigt er täglich medikamentöse Behandlungen. Doch seit dem 7. Oktober nimmt Lior seine Tabletten nicht mehr. Seine Angehörigen machen sich große Sorgen um das Wohlbefinden des rüstigen Großvaters.

Lior, wir beten für Deine Rückkehr.