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Drusin Basma kocht koscher und versorgt israelische Soldaten

JERUSALEM / JULIS, 27.12.2023 (TPS) – Der Duft von Gewürzen und das Klappern von Pfannen erfüllt die Küche des Restaurants Noor. Das Restaurant im drusischen Dorf Julis in Galiläa ist neuerdings koscher, aus Solidarität mit den Soldaten, die durch den Ort ziehen. „Ich will alle israelischen Soldaten versorgen! Sie sind alle wie meine Kinder, egal ob sie Drusen oder Juden sind“, erklärt Basma Hino, die Besitzerin des Restaurants.

Das Restaurant hatte zu Beginn des Krieges wenige Kunden und viele ungenutzte Lebensmittel. Basma und ihr Sohn Noor nutzten sie, um Mahlzeiten für die Soldaten zuzubereiten. Für den 21-jährigen Noor, der vor kurzem seinen Wehrdienst abgeleistet hat, war das besonders bewegend, da er Soldaten verköstigte, die in der Brigade seines verstorbenen Vaters dienten.

„Es war eine sehr wichtige Erfahrung für uns, zusammen zu kochen und das Essen ganz allein zu den Soldaten zu bringen. Sie verlangten 400 bis 500 Portionen, ich hatte noch nie für so große Mengen gekocht. Aber es war eine große Ehre für mich, das zu tun“, berichtet Basma. „Da wurde mir klar, dass nicht alle Soldaten mein Essen essen konnten, weil es nicht koscher war. Also beschloss ich, meine Küche als koscher zertifizieren zu lassen.“

Religiöse Vorschriften beachtet

Sie wandte sich an den Abgeordneten Uri Maklev von der Partei Vereinigtes Thora-Judentum, der Basma half, die Angelegenheit mit dem Oberrabbinat zu beschleunigen. Um das Restaurant koscher zu machen, mussten Töpfe, Geschirr und Küchengeräte ausgetauscht oder unter Aufsicht des Rabbinats intensiv gereinigt werden.

Nach Abschluss dieser Arbeiten öffnet Basma das Restaurant nun an drei Tagen in der Woche für die Öffentlichkeit und reserviert einen Tag ausschließlich für die Zubereitung von Mahlzeiten für die Soldaten. An diesem Tag kocht und verteilt sie regelmäßig Hunderte von Mahlzeiten an die Truppen, die in den nördlichen Außenposten stationiert sind.

Gelegentlich arbeitet sie mit dem Jüdischen Nationalfonds zusammen und empfängt Gruppen jüdischer Freiwilliger aus den USA, die ihr bei der Zubereitung und Verpackung der Mahlzeiten helfen.

Bund des Blutes“

Die Bemühungen von Basma blieben nicht unbemerkt. Yitzhak Wasserlauf, Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas, stattete ihr einen Überraschungsbesuch ab, um seine Anerkennung auszudrücken. „Mit den Drusen haben wir einen Bund des Lebens und auch einen Bund des Blutes, denn wir kämpfen Schulter an Schulter“, betonte Wasserlauf. „Basma ist ein Beispiel für die wunderbaren Menschen in unserem Land, eine Quelle der Inspiration und des Stolzes. Es ist sehr aufregend, das zu sehen.“

Nach seiner Rede wischte sich Basma die Tränen aus den Augen. „Als Drusin ist es mir sehr wichtig, die Beziehungen zwischen Drusen und Juden zu stärken“, machte sie deutlich. „Wir leben hier alle zusammen, wir kämpfen zusammen im Krieg, und hier in meinem Restaurant kochen wir Schulter an Schulter für unsere heldenhaften Soldaten. Wir lieben unser Land, und es ist ein großartiges Gefühl zu hören, dass die jüdischen Regierungsvertreter so viel Liebe für unsere Gemeinschaft zum Ausdruck bringen.“

Araber, aber nicht Muslime

In Israel leben etwa 145.000 Drusen. Sie bekleiden hohe Positionen im öffentlichen und militärischen Leben. Die Drusen sprechen Arabisch, sind aber keine Muslime und halten ihre religiösen Überzeugungen geheim. Die drusischen Gemeinschaften in Israel, im Libanon und in Syrien betrachten sich als Nachkommen des biblischen Jethro, des Schwiegervaters von Moses.

Foto: Basma Hino bei einem Interview mit Fokus Jerusalem. Es war in der Sendung 295 im Februar 2022 zu sehen. Bild: Screenshot FJ

Interview mit Basma Hino vom Februar 2022: https://youtu.be/x_tMe6Sj_SQ?feature=shared&t=661

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