zurück zu Aktuelles

Neun Soldaten bei der Evakuierung eines Zivilisten aus einer von der Hisbollah beschossenen Kirche verletzt

JERUSALEM 27.12.2023 (LS) – Nach Angaben der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sind neun Soldaten bei einem Angriff mit Panzerabwehrraketen in Schomera im Norden Israels verwundet worden, einer von ihnen schwer. Sie hatten einen Zivilisten evakuieren wollen, der bei einem vorherigen Angriff der Hisbollah auf eine Kirche verwundet worden war.

Was war passiert?

Die Hisbollah feuerte eine Rakete aus dem Libanon auf die griechisch-orthodoxe Kirche St. Maria von Iqrit ab und verletzte dabei einen 85-jährigen Zivilisten mittelschwer. IDF-Kräfte und Ersthelfer leisteten dem Opfer vor Ort Hilfe.

Berichten zufolge eskalierte die Situation jedoch, als bei der Ankunft der Truppen eine weitere Panzerabwehrrakete abgefeuert wurde, was zu einem heftigen Feuergefecht führte. Neun Soldaten wurden in ein Krankenhaus verlegt, nachdem sie den Zivilisten vom Tatort evakuiert hatten. Einer der Soldaten wurde schwer verletzt, acht Soldaten erlitten mittelschwere und leichte Verletzungen.

Der verwundete 85-jährige Zivilist wurde noch am selben Tag operiert.

Als Reaktion auf den Vorfall griffen Kampfjets der israelischen Luftwaffe terroristische Infrastrukturen der Hisbollah auf libanesischem Gebiet an. Außerdem zielten sie auf ein Gebäude, in das der Täter, der die Rakete auf die Kirche abfeuerte, geflüchtet war.

Beschuss einer religiösen Stätte

Während israelische Soldaten im Gazastreifen immer wieder entdecken, dass die Hamas Moscheen für Kriegszwecke benutzt, beschießt die Hisbollah im Norden eine Kirche.

Die IDF veröffentlichte einen Tweet: “Dieser Angriff ist nicht nur ein klarer Verstoß gegen die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates, sondern auch ein Verstoß gegen die Freiheit der Religionsausübung”.

“Die Stimmung ist an diesem Feiertag sehr schwierig. Wir wollen glauben, dass niemand die Absicht hatte, der Kirche zu schaden, aber es ist auf jeden Fall ein sehr ernster Vorfall”, erklärte ein hoher Vertreter der katholischen Kirche in Israel. “Wir senden den Verwundeten Genesungswünsche und beten für das Ende des Krieges”.

Bei dem 85-jährigen Verwundeten handelte es sich um den Wächter der Dorfskirche. Nami Ashkar, Vorsitzender des Vertriebenenausschusses von Kfar Iqrit, der die Kirche kurz nach dem Vorfall besuchte, erklärte: “Der Wächter scheint dies vorausgesehen zu haben. Er hat mir schon vor zwei Wochen gesagt, er habe Angst, verletzt zu werden. Wir wollten heute unsere Messe in der Kirche abhalten. Aufgrund der Situation war dies nicht möglich, und wir haben von der Armee keine Genehmigung erhalten. Aber der Wächter bestand darauf, wie immer hinaufzugehen. Und dann ist es leider passiert.”

Es ist durchaus möglich, dass die Hisbollah-Kämpfer absichtlich während der Weihnachtszeit auf eine Kirche schossen, da sie dort eine große Versammlung von Gläubigen vermuteten.

Titelbild: Eine in der Nähe der israelischen Grenze zum Libanon stationierte israelische Artillerieeinheit. Foto: David Cohen/Flash90

Weitere News aus dem Heiligen Land