31.12.2023

Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Dror Or

JERUSALEM, 31.12.2023 (NH) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Dror Or (49), Kibbuz Be’eri

Dror und seine Frau Yonat lebten mit ihren drei Kindern in den idyllischen Kibbuz Be’eri. Die Gemeinde ist eine eng verbundene Bauerngemeinschaft mit etwa 1.100 Einwohnern. Dror arbeitete als Koch und Käser in der Molkerei der Gemeinde, einem preisgekrönten handwerklichen Käsebetrieb, der 1991 gegründet wurde. Seine Frau Yonat Or war die Besitzerin einer eigenen Tischlerei- und Möbellinie in Be’eri. Das glückliche Familienleben endete am 7. Oktober jäh. Dror wurde mit zwei seiner Kinder entführt, Yonat wurde brutal ermordet.

Rückblick: Dror Or versteckte sich während des brutalen Hamasangriffs auf die südlichen Grenzgemeinden mit seiner Frau Yonat und zwei seiner drei Kinder im Schutzbunker ihres Hauses. Der älteste Sohn der Familie, Yahli, war zum Zeitpunkt der Attacke nicht Zuhause. Yahli leistet ein freiwilliges Jahr im Norden des Landes.

Die vier Familienmitglieder harrten zunächst einige Stunden in ihrem Sicherheitszimmer aus. Doch als die Terroristen das Haus in Brand steckten, musste Familie Or ihren sicheren Ort verlassen. Dror und Yonat wurden zunächst von ihren Kindern getrennt. Später wurde das Grauen offensichtlich: Dror, sein Sohn Noam (17) und seine Tochter Alma (13) wurden von den brutalen Terroristen gefasst und getrennt voneinander als Geiseln nach Gaza verschleppt.

*Noam (rechts) und Alma (links) kehrten nach 50 Tagen in Geiselhaft in eine grausame Realität zurück.*

Einige Tage später wurde die Leiche der Mutter gefunden. Der Hund der Familie, Nella, überlebte das Massaker.

Noam und Alma wurden am 25. November im Rahmen eines vorübergehenden Waffenstillstandsabkommens und dem Gefangenenaustausch zwischen der Hamas und Israel freigelassen. Doch die beiden Jugendlichen kehrten ohne ihren Vater in eine unbeschreiblich grausame Realität zurück. Während der 50 Tage in Geiselhaft hielt der Gedanke, ihre geliebte Mutter wieder in die Arme schließen zu können, die beiden Geschwister am Leben. Als die Kinder zurück nach Israel gebracht wurden und mit ihrem älteren Bruder und ihrer Großmutter vereint wurden, erhielten Noam und Alma die Nachricht vom Tod ihrer Mutter. “Es war ein schrecklich emotionaler und traumatischer Moment für sie”, berichtet Ahal Besorai, der Onkel der Beiden.

Dror, wir beten für Deine Rückkehr.