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Scheinfirmen und Großbanken: So beteiligt sich Südafrika an der Finanzierung der Hamas

JERUSALEM, 29.01.2024 (NH) – In einer schockierenden Reportage hat die israelische Zeitung Jerusalem Post ein riesiges Netzwerk mehrerer südafrikanischer Tarnfirmen und Organisationen enthüllt, die tief in die Terrorfinanzierung der Hamas verwickelt sind. Gesponsert werden die Terroraktivitäten über die in Israel verbotene „Al-Quds-Stiftung“. Das Crowdfunding der Terrororganisation erfolgt laut dem Bericht über Konten bei lokalen und Zentralbanken in Südafrika, darunter auch die größte Bank des Landes.

Al-Quds Fonds operiert weltweit

Der „Al-Quds International Fund“ wurde 2001 von führenden Hamasgrößen in Beirut gegründet. Die Organisation sammelt unter einem „Wohltätigkeits-Deckmantel“ Spenden für die Palästinenser in Gaza. Tatsächlich werden die Gelder jedoch an die regierende Terrororganisation in der Enklave weitergeleitet. Die Stiftung betreibt dreizehn Zweigstellen in verschiedenen Ländern weltweit und ist neben mehreren Organisationen auch mit der Muslimbruderschaft verbunden. Die Muslimbrüderschaft wurde bis vor kurzem von Scheich Yusuf al-Qaradawi geleitet, ein prominenter sunnitischer Islamgelehrter, der das schockierende Rechtsurteil erlassen hatte, das Selbstmordattentate befürwortet. Die Stiftungsdirektion wird derzeit von Hamid bin Abdullah al-Ahmar, ein in der Türkei lebender jemenitischer Geschäftsmann besetzt. Al-Ahmar ist für alle Transaktionen der Organisation von Südafrika bis zum im Libanon verantwortlich. Der amtierende Stiftungsdirektor gilt als starker Verfechter terroristischer Vereinigungen. Am 8. Oktober, einen Tag nach dem grausamen Massaker der Hamas, forderte Al-Ahmar die Huthis im Jemen auf, ihre Palästinenserbrüder tatkräftig zu unterstützen.

Hamas als Drahtzieher hinter den Wohltätigkeitsorganisationen

Nach Angaben des US-Außenministeriums verwaltet die Hamas-Führung persönlich alle Bereiche der besagten „Al-Quds Spendenstiftung“. Hamasanhänger bilden den Vorstand und den Verwaltungsausschuss, Mitglieder der Terrororganisation, darunter hochrangige Terroristen wie Musa Abu Marzouq und Osama Hamdan, sind verantwortlich für Budgetierungen, Stiftungspläne und Projekte.

Israel hat bereits im Jahr 2009 die Aktivitäten der Terror-Stiftung verboten, die USA folgte der Entscheidung im Jahr 2012 und verhängte Sanktionen gegen den Fonds. Das US-Außenministerium begründete die Entscheidung mit der Erklärung, die Wohltätigkeitsorganisation agiere „im Namen der Hamas“.

Trotz der Sanktionen setzt die Al-Quds ihre Aktivitäten unbeirrt weltweit fort. In Südafrika operiert die Stiftung sogar offen als eine registrierte Organisation namens „Al-Quds Foundation SA“. Auf der Webseite der Stiftung weist die Organisation eindeutig darauf hin, sie sei „ein Zweig der Al-Quds-Stiftung“. Die Website führt Scheich Ibrahim Gabriels als Direktor der südafrikanischen Filiale.

Yahya Sinwar (links) und der politische Führer der Hamas Ismail Haniyeh (rechts) bei der Eröffnung einer neuen Moschee in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen. Foto: Abed Rahim Khatib/ Flash90

Südafrikanische Zweigstelle mit Tarnkontos bei Großbanken

Scheich Ibrahim Gabriels traf sich bereits mehrfach mit Hamas-Delegationen und besuchte sogar im Jahr 2011 den Hamas-Führer Ismail Haniyeh in Gaza. Darüber hinaus traf der Scheich auch in Israel mit dem Führer des nördlichen Zweigs der Islamischen Bewegung, Raed Salah zusammen.

Da der südafrikanische Terror-Zweig in der Vergangenheit angeblich blockiert und der Geldtransfer an die Hamas gestoppt wurde, nutzt die Organisation nun ein Tarnkonto, das angeblich einem anderen Fonds namens „Bayt al-Maqdis“ gehört. Das Tarnkonto wurde aufgedeckt, nachdem ein Spenden-Plakat die Kontodaten der Stiftung „Bayt al-Maqdis“ veröffentlichte. Entgegen der Behauptung eine eingetragene gemeinnützige Organisation zu sein, ist kein Fonds in offiziellen Aufzeichnungen aufgeführt. Weiter ist es nicht möglich, Informationen über die Aktivitäten der „Bayt al-Maqdis-Stiftung“, ihre Mitarbeiter oder gar Gründer zu finden.

Der südafrikanische Zweig der Al-Quds Stiftung betreibt so unter dem Deckmantel einer unbekannten Spendenorganisation mehrere Konten bei der südafrikanischen „ABSA“-Bank, ein weiteres Bankkonto existiert bei der NADBANK (Gelder aus dem Ausland werden direkt auf das Nadbank-Konto überwiesen) und bei der „Standard Bank“. Die drei Banken, die an den Aktivitäten der Al-Quds-Stiftung beteiligt sind, gehören, was den Vermögenswert angeht, zu den vier größten Banken in Südafrika.

Titelbild: Mitglieder der Al-Qassam-Brigaden, der bewaffnete Flügel der Hamas, bei einer feierlichen Kundgebung in Beit Lahiya. Foto: Atia Mohammed/Flash90

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