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Schockierend: Streunende Hunde aus Gaza töten Kälber in grenznahen Bauernhöfen

JERUSALEM, 04.02.2024 (NH) – Hunderte von Wildhunden sind in den letzten Monaten aus dem Gazastreifen in israelisches Territorium eingedrungen. Die Streuner streifen durch die Grenzgemeinden und werden nicht nur zu einer Gefahr für die israelischen Landwirte. Die Natur- und Parkbehörde warnt, dass die wilden Vierbeiner ein dramatisches Problem für die Natur und Landwirtschaft darstellen, da sie in Rudeln jedes Tier jagen, dem sie begegnen. Weiter wird befürchtet, dass die Gaza-Hunde Krankheiten verbreiten und so nicht nur anderen Tieren, sondern gar Menschen schaden können. 

Nach Gazatrerror jetzt Wildhunderudel 

Der mörderische Terroranschlag der  Hamas am 7. Oktober 2023 war für Milchbauern  und Landwirte, die das Grauen des Schwarzen Schabbat überlebten, ein schwerer Schlag. Die Terroristen hatten die Ställe in Brand gesteckt und hunderte Tiere bei lebendigem Leib verbrannt. Im Kibbuz Nahal Oz gab es vor Ausbruch des Krieges mehr als 400 Milchkühe, heute existieren noch etwa 300 Tiere. Doch die israelischen Bauern trotzen dem Terror. In den vergangenen Wochen haben die Landwirte in den Grenzgemeinden begonnen, ihre Tierställe wieder aufzubauen.

Jetzt kämpfen die Bauern jedoch mit einer neuen Gefahr aus Gaza: Streunende Hunde aus der Enklave dringen in Bauernhöfe ein, töten und fressen die Jungtiere. Selbst Sicherheitsvorrichtungen um die Kuhställe schaffen es nicht, die Vierbeiner aufzuhalten. Die hungernden Rudel haben im besagten Kuhstall von Nahal Oz bereits mehrere Dutzend Kälber getötet, ebenso in Ställen der Gemeinden Sa’ad und Alumim. Das erschreckende Wildhunde-Phänomen betrifft die Milchbauern und Bewohner in der gesamten Region. Streunende Rudel wurden auch in der Nähe der Kibbuze Erez, Re’im und Be’eri gesichtet.

Bei den Wildhunden handelt es sich um sehr große Tiere, denen man nur ungern beim Joggen oder Fahrradfahren begegnen möchte. Foto: Amir Balaban/Gesellschaft zum Schutz der Natur in Israel

Gefahr für Menschen

Die streunenden Gaza-Hunde scheuen sich nicht, auch Menschen zu attackieren. Ein Video, das von der Natur- und Parkbehörde in der Nähe des Kibbuz Erez gefilmt wurde, dokumentiert ein Rudel, das versucht, ein Fahrzeug anzugreifen. Berichten zufolge wurde in Ofakim bereits ein kleines Mädchen von einem Streuner gebissen. Dr. Yehoshua Shkedi, leitender Wissenschaftler der israelischen Natur- und Parkbehörde, berichtet von einer riesigen “Zahl streunender Hunde, die aus dem Gazastreifen in Israel eindringt” und warnt vor der Gefahr, die von diesen Tieren ausgeht: “Wir haben in Bir Hadaj schon einmal ein Mädchen gesehen, das durch den Biss eines Wildhundes gestorben ist”, so Dr. Shkedi.

Schätzungen des Veterinärdienstleiters des Landwirtschaftsministeriums, Dr. Tamir Goshen, zufolge sind in den letzten Wochen mehr als 500 Hunde auf der Suche nach Nahrung in Israel eingedrungen. Hunde, die in der Wildnis leben, neigen dazu, sich zu Rudeln zusammenzuschließen und sich wieder wie Raubtiere zu verhalten. Jedes Rudel besteht dabei aus fünf bis 15 Hunden. “Es gibt keinen großen Unterschied zwischen ihnen und Wölfen”, so Dr. Goshen. Der Veterinärdienstleiter, der selbst eine Wildhündin adoptiert hat, erklärt, dass Hunde, die lange in einem Rudel gelebt haben, schwere Verhaltensstörungen aufweisen können. “Einige der Hunde sind so wild, dass sie nicht zur Adoption freigegeben werden können. Sie würden die Familie, die das Tier aufnimmt, gefährden”, erklärt Dr. Goshen. In vielen Fällen müssen solche Tiere zum Schutz der Allgemeinheit eingeschläfert werden.

Das Landwirtschaftsministerium soll inzwischen ein 2,1 Millionen Schekel schweres Budget zur Finanzierung zusätzlicher Maßnahmen für die lokalen Behörden im westlichen Negev bereitgestellt haben. Das Budget soll finanzielle Mittel für das Einfangen der Hunde, die darauffolgende Quarantäne, sowie Impfungen, Mikrochips und Kastrationen beinhalten. Ob das Budget das Wildhundeproblem jedoch wirklich eindämmt, ist ungewiss.

Titelbild: Streunende Hunde in der Nähe des Kibbuz Be’eri. Foto: Hadas Parush/Flash90

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