11.02.2024

Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Amit Esther Buskila

JERUSALEM, 11.02.2024 (NH) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Amit Esther Buskila (28), Aschdod

Amit Buskila arbeitet als Stylistin und kleidet regelmäßig die bekannte israelische Sängerin Mor Reveii ein. Neben ihrem besonderen Modesinn hat die junge Frau ein sagenhaftes Kochtalent. So nahm Amit in den letzten Monaten an einer der beliebtesten Kochsendungen des Landes teil. Die kulinarische Realityshow namens Master-Chef sollte in einigen Wochen ausgestrahlt werden.

Amit Buskila feierte am besagten schwarzen Schabbat mit ihren Freunden ausgelassen auf der Nova-Party in der Nähe des Kibbuz Re’im, als Hamasterroristen die Feierlichkeit stürmten und ein blutiges Massaker anrichteten.

An jenem frühen Samstagmorgen rief Amit ihren geliebten Onkel Shimon Attias an. Shimon hatte sich seit ihrer Geburt wie ein Vater um die 28-Jährige gekümmert. Amit schrie ins Telefon: “Shimon, um mich herum sind Terroristen, ich verstecke mich unter einem Fahrzeug”. Shimon, der zunächst nicht verstand, was geschah und zuerst dachte, seine Nichte sei betrunken, erinnert sich mit Schrecken an ihr letztes Telefonat. “Amit schrie in den Hörer, sie sei angeschossen worden”, berichtet der besorgte Onkel. “Es war wie in einem Horrorfilm”.

Der erschreckende Audiomitschnitt des Gesprächs wurde später in den israelischen Medien veröffentlicht. In der Tonaufnahme hört man die verzweifelte Schreie der jungen Frau, während im Hintergrund Schüsse und Gejubel auf Arabisch zu hören sind. Am Ende des Anrufs wird ihre Stimme leiser, bis Amit nur noch “Ich liebe dich” in das Telefon flüstert und das Gespräch abbricht. Eine Stunde lang bleibt Shimon in der Leitung. Im Hintergrund hört der Onkel heftigen Schusswechsel und arabische Rufe. Er eilt zur Polizeistation in Kiryat Gat, aber dort herrschte an diesem Samstagmorgen das absolute Chaos. In Sderot hatten Hamasterroristen die Polizeistation übernommen und begannen, die Sicherheitskräfte zu erschießen. Doch das Ausmaß der Terrorinvasion konnte selbst zu diesem Zeitpunkt noch niemand richtig erfassen.

Tagelang wusste die Familie nicht, was mit Amit passiert war. Das Schicksal der jungen Frau war ungewiss, Amit galt zunächst als vermisst. Die Heimatstadt der 28-Jährigen vereinte sich im Gebet für ihre Sicherheit. Erst zwei Wochen nach dem mörderischen Terroranschlag der Hamas erhielt ihre Familie die erschütternde Nachricht, dass Amit offenbar mit 255 weiteren Israelis nach Gaza entführt worden war. “Wir haben die Botschaft erhalten, dass Amit wahrscheinlich verletzt entführt wurde. Wir hoffen sehr, dass sie behandelt wurde und sich in einem guten Zustand befindet”, erklärt ihr Onkel Shimon den israelischen Medien.

32 Tage nach der brutalen Terrorinvasion im Süden des Landes „feierte“ Amit in Gefangenschaft ihren 28. Geburtstag. Weit weg von Zuhause, ihrer Familie und ihren Freunden. Ihre Angehörigen waren gezwungen, in Gedanken an ihre geliebte Amit eine kleine Feier ohne sie zu zelebrieren. Die Familie buk einen Kuchen und hatte sogar Luftballons aufgeblasen. Das kleine Geburtstagsfest ist erfüllt von der Hoffnung, die 28-Jährige bald gesund und munter wieder in die Arme schließen zu können. “So Gott will, werden wir eine große Dankesfeier arrangieren, wenn sie zu uns zurückkommt”, berichtet Shimon hoffnungsvoll. “Wir hoffen und beten gemeinsam mit der ganzen Nation und der ganzen Welt, dass Amit zusammen mit allen Entführten sicher und gesund zu uns zurückkehren wird.”

Amit, auch wir beten für Deine Rückkehr.