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Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Emily Damari

JERUSALEM, 20.02.2024 (LS) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Emily Damari (26), Kfar Aza

Emily, eine britisch-israelische Doppelbürgerin, wurde am 7. Oktober von palästinensischen Terroristen aus dem Kibbuz Kfar Aza gekidnappt und als Geisel nach Gaza gebracht.

Ihre letzte Nachricht erhielt ihr Bruder Tom an jenem Tag um 10 Uhr morgens, in der sie ihm mitteilte, ein Terrorist sei in ihrer Wohnung und schieße auf sie.

Ihr Bruder Tom sagte gegenüber The Independent: “Wir alle vermissen Emily und hoffen, dass sie bald zurückkommt.“ Er selbst war zu dieser Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern ebenfalls im Kibbuz. Sie hätten, wie er sagt, „mit etwas Glück“ überlebt.

Als Teil des Geiselabkommens im November 2023 hätten auch die restlichen jungen Frauen freikommen sollen, doch dazu kam es nicht mehr, da die Hamas den Waffenstillstand brach und keine weiteren Frauen mehr freiließ.

Die Familie erhielt jedoch von anderen freigelassenen Geiseln Informationen über Emily. Dafna Elyakim (15) und ihre Schwester Ela (8) kamen am 26. November frei. Zwei Wochen vorher wurden die Schwestern in die unterirdischen Tunnel der Hamas gebracht, wo sie fünf andere weibliche Geiseln trafen, die noch nicht zurückgekehrt sind: Liri Albag, Naama Levy, Romy Gonen, Agam Berger und Emily Damari.

“Ich denke die ganze Zeit an sie”, erzählt Dafna. “Als wir dort waren, war es wirklich hart, und was passiert jetzt?… Jetzt ist die Situation viel schwieriger als damals, als wir noch dort waren.” Sie beschreibt die schwierigen Bedingungen in den Tunneln, wo sie in einem winzigen Raum mit einer sehr niedrigen Decke untergebracht waren, die es ihnen nicht erlaubte, aufzustehen, und wo sie kaum Nahrung und Wasser erhielten. Jetzt, so Dafna, “sind wir zurückgekehrt und haben sie dort zurückgelassen. Haben sie etwas zu essen? Haben sie Wasser? Schlafen sie? Gehen sie auf die Toilette? Haben sie sie geschlagen? Haben sie sie getötet?”

Ende Januar kehrten befreite Geiseln und Überlebende des Massakers zu einem Gedenken in die Ruinen von Kfar Aza zurück. Mandy Damari, Emily Damaris Mutter, erklärte dort: “Emily befindet sich in einem Tunnel im Gazastreifen 40 Meter unter der Erde. Stellen Sie sich vor, Ihre Tochter ist verletzt, wird vielleicht geschlagen, psychisch und sexuell missbraucht, vielleicht sogar vergewaltigt, hat definitiv Hunger und bekommt kaum Wasser oder Luft. Die freigelassenen Geiseln sind Zeugen all dieser Misshandlungen.“

Mandy bat: “Bitte bemitleiden Sie weder mich noch Emily. Wir sind beide Kämpfer. Deshalb bin ich heute hierhergekommen. Wir kämpfen beide um ihr Leben. Ich möchte, dass auch Sie mit mir um ihr Leben kämpfen.”

Emily, wir beten für Deine Rückkehr.

Forum der Familien und Freunde von Hunderten von unschuldigen Entführten, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.
Forum der Familien und Freunde von Hunderten von unschuldigen Entführten, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.

Titelbild: Emily Damari. Foto: privat

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