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Nach tödlichem Autobahn-Terror: Politiker fordern rasche Konsequenzen

JERUSALEM, 23.02.2024 (TM) – Matan Elmaliah (26) aus Ma’ale Adumim ist am Donnerstag morgen auf der Autobahn 1 am Stadtrand von Jerusalem ermordet worden. Bei dem blutigen Terroranschlag, verübt von drei Palästinensern, wurden außerdem elf Israelis zum Teil schwer verletzt. Viele erlitten Schusswunden im Oberkörper. Adi Zohar, eine 30-jährige hoch schwangere Frau, musste in kritischem Zustand notoperiert werden. Ob ihr ungeborenes Kind gerettet werden kann ist unklar.

Täter schwer bewaffnet

Die Mörder waren mit zwei Autos an das Ende eines Staus vor einer israelischen Kontrollstelle gefahren und hatten mit automatischen Waffen das Feuer auf Autofahrer eröffnet. Sie waren laut Polizei mit Gewehren, Maschinenpistolen und Handgranaten bewaffnet. Zwei Täter wurden von bewaffneten Passanten und Sicherheitskräften erschossen. Der dritte konnte zunächst fliehen, wurde aber niedergeschossen und festgenommen. Die Mörder wurden identifiziert als die Brüder Muhammed Z. (26) und Hathehm Z. (31) sowie Ahmad H. (31). Alle stammen aus Bethlehem.

Kontrollstelle für Palästinenser gesperrt

Israels nationalistischer Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir kam an den Tatort. Er stellte fest: „Unser Recht auf Leben hat Vorrang vor der Bewegungsfreiheit der Palästinenser. Ich werde für Sperren kämpfen, die die Bewegungsfreiheit der Bewohner der Palästinensischen Autonomiebehörde einschränken.“ Die betroffene Kontrollstelle, an der viel befahrenen Autobahn zwischen dem Toten Meer und Jerusalem, wurde vorläufig für palästinensische Fahrzeuge gesperrt. Die Maßnahme soll zunächst zwei Wochen lang gelten.

Finanzminister Bezalel Smotrich forderte als Reaktion auf den Anschlag den Bau von Tausenden neuer Wohneinheiten in Ma’ale Adumim und den umliegenden umstrittenen Gebieten: „Unsere Feinde sollen wissen, dass jeder Schaden, der uns zugefügt wird, zu mehr Bau, mehr Entwicklung und mehr Kontrolle über das ganze Land führen wird.“ 2.350 Wohnungen in Ma’ale Adumin, 694 Einheiten in Efrat und etwa 300 Einheiten in Kedar werden nun dem Obersten Planungsrat zur Genehmigung vorgelegt.

Der Bürgermeister von Efrat, Oded Revivi, erläuterte, dass es auf der Autobahn 1 außerhalb von Ma’ale Adumin am Morgen immer Staus gebe. „Wir haben das Ministerium für nationale Sicherheit, die israelischen Streitkräfte und die Polizei vor langer Zeit kontaktiert und sie vor dem Kontrollpunkt gewarnt“, berichtete er. Die Staus seien eine Einladung an Terroristen, da die Autofahrer bei Attacken nicht fliehen können.

Der stellvertretende Bürgermeister von Ma’ale Adumim, Guy Yifrah, unterstrich: „Das gemeinsame Fahren mit Palästinensern auf der Autobahn 1 ist eine tickende Zeitbombe. Die israelische Regierung muss dafür sorgen, dass die Bewohner von Ma’ale Adumim die Straßen nicht mit palästinensischen Fahrzeugen teilen müssen.“ Er forderte den Bau einer neuen Straße und die Einrichtung zweier zusätzlicher Kontrollstellen.

Mehrere Israelis, die den Schüssen der Terroristen entkamen, erlitten Schocks und Panikattacken. Chaim Goldberg/Flash90

Soldat erschießt einen der Täter

Der Angriff der schwer bewaffneten Palästinenser hätte weitaus schlimmer enden können. Aber im Stau stand Hanania Ben Shimon (23), ein Soldat, der vor eineinhalb Wochen aus dem Gazastreifen zurückgekehrt ist. Er war bewaffnet und eliminierte einen der um sich schießenden Terroristen. Dabei wurde er von zwei Kugeln des Täters getroffen. Er wurde schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.

Für den Rettungsdienst war der Einsatz sehr komplex: Die Verletzten befanden sich in verschiedenen Autos. Die Sanitäter mussten auf einer Strecke von rund 500 Metern nach Verletzten suchen. Viele Fahrzeuge waren verlassen, weil die Insassen in Panik zu Fuß geflohen waren. Ein Rettungssanitäter, der ebenfalls im Stau stand und seine Notfalltasche dabei hatte, rettete mehren Verwundeten das Leben. Er verhinderte, dass die Opfer verbluteten.

Titelbild: Sicherheitskräfte von Polizei und Armee am Tatort auf der Autobahn 1, zwischen Ma’ale Adumim und Jerusalem. Foto: Chaim Goldberg / Flash 90

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