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Militäroperation in Jenin beendet – ein israelischer Soldat getötet

JERUSALEM 05.07.2023 (LS) – Verteidigungsminister Yoav Gallant hat am Mittwochmorgen vor der Knesset über die Aktivitäten der israelischen Armee (IDF) in Jenin gesprochen. “Ich möchte der Familie des verstorbenen Offiziers David Yehuda Yitzhak, einem Kampfsoldaten der Einheit ‘Egoz’ und Einwohner der Gemeinde Beit El, mein aufrichtiges Beileid aussprechen”, so Gallant. “Er wurde über Nacht, am Ende der Militäroperation, getötet.”

Die näheren Umstände des Todes von Yitzhak sind noch unklar und Ermittlungen wurden eingeleitet. Das israelische Militär untersucht einen Verdacht, wonach der Soldat durch Eigenbeschuss getötet worden sein könnte, als die Streitkräfte Jenin nach einer 48-stündigen Operation verließen.

“Die schreckliche Nachricht von seinem Tod kommt zum Abschluss einer erfolgreichen, präzisen und kühnen Operation, die von IDF-Soldaten durchgeführt wurde, die in das Gebiet von Jenin eingedrungen sind”, fügte der Verteidigungsminister hinzu. “Unsere Truppen operierten an Dutzenden von Orten, an denen Terroristen Munition, Sprengstoff und verschiedene Arten von Waffen herstellten. Diese ‘Produktionslinie’ wurde als Ergebnis der Aktionen der IDF zerstört.”

Der IDF-Soldat David Yehuda Yitzhak wurde in der Militäroperation in Jenin getötet.
(Foto: BEIT EL SPOKESPERSON)
Ergebnisse der Kampagne

Die Militäroperation begann am Montag kurz nach 1 Uhr nachts mit einer Reihe von Luftangriffen auf mehrere Ziele in Jenin. Darunter war ein gemeinsamer Kommandoraum, der von verschiedenen bewaffneten Gruppen in der Stadt genutzt wird.

Nach Angaben der IDF haben die Truppen mindestens acht Waffenlager, sechs Sprengstofflabors mit Hunderten von Sprengkörpern, drei Kriegsräume, die von bewaffneten Palästinensern zur Beobachtung der israelischen Streitkräfte genutzt werden, und andere “Terrorinfrastruktur” ausfindig gemacht und gesprengt. Außerdem beschlagnahmten die IDF nach eigenen Angaben 24 Sturmgewehre, 8 Handfeuerwaffen und zahlreiche Patronen.

Zusätzlich führten die Truppen rund 20 Drohnenangriffe auf verschiedene Ziele der Stadt durch.

Nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbehörden wurden bei israelischen Luftangriffen und Zusammenstößen mit den israelischen Streitkräften 12 Menschen getötet und mindestens 100 weitere verwundet. Davon befinden sich 20 in ernstem Zustand.

Nach Angaben der Armee haben die Truppen seit den frühen Morgenstunden des Montags über 300 palästinensische Verdächtige verhört. 30 dieser Verdächtigen wurden zu weiteren Verhören mitgenommen.

Friedliches Jenin?

Die IDF betrachtet das nördliche Samaria und insbesondere die Stadt Jenin und ihre Umgebung seit langem als Brutstätte des Terrorismus. Das wurde durch eine Reihe von Anschlägen Anfang 2022 deutlich, von denen viele von Einwohnern der Region verübt wurden.

Nach Angaben der IDF wurden seit letztem Jahr etwa 50 Anschläge von Bewohnern des Gebiets verübt, und 19 gesuchte Palästinenser flohen nach Jenin, um dort Schutz vor den israelischen Streitkräften zu suchen.

Ob die Stadt jetzt vom Terror befreit ist, ist fraglich. Die zerstörte terroristische Infrastruktur wird wahrscheinlich bald wieder aufgebaut sein. Es ist weiterhin zu keinem Rückgang der Terroraktivitäten gegen israelische Bürger gekommen, wie die letzten Tage gezeigt haben. Eine endgültige Lösung des Konflikts ist nach wie vor nicht in Sicht. Die nächste Runde der Gewalt wird sicherlich bereits in einer anderen palästinensischen Stadt geplant.

Titelbild: Die israelische Armee zieht aus Jenin ab. Hat ihr Einsatz etwas erreicht? Foto: Nasser Ishtayeh/Flash90

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