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Israel einigt sich mit Vermittlern in Paris auf Entwurf zu Geiselabkommen

JERUSALEM 25.02.2024 (LS) – Eine israelische Delegation hochrangiger Sicherheitsbeamter ist am Samstag von Gesprächen in Paris zurückgekehrt. In Jerusalem wächst die Hoffnung auf eine neue Vereinbarung zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

In Paris fanden Gespräche zwischen israelischen, amerikanischen, ägyptischen und katarischen Vertretern statt, die sich seit Wochen um eine Einigung über die Freilassung der Geiseln und eine Unterbrechung der Kämpfe bemühen. Eine wichtige Partei, die nicht an den Pariser Gesprächen teilnahm, war jedoch die Hamas, und es bleibt abzuwarten, wie die Gruppe auf den jüngsten Vorschlag reagieren wird.

Vorsichtige Hoffnung

Das israelische Kriegskabinett konferierte am Samstagabend telefonisch, um die sich abzeichnenden “Umrisse einer Vereinbarung” zu erörtern, die ein israelischer Vertreter als “Grundlage für die Ausarbeitung eines Plans und der Prinzipien für Verhandlungen” bezeichnete.

“Es gibt bedeutende Fortschritte und eine solide Grundlage für Gespräche”, erklärte er.

Ein anderer hoher israelischer Vertreter warnte in einer Erklärung vom Samstag, man sei “noch weit von einer Einigung entfernt”, räumte aber ein, die Hamas habe “einige ihrer Forderungen fallen gelassen”.

Mehreren Berichten zufolge sieht der Entwurf in der ersten Phase die Freilassung von etwa 40 Geiseln vor, darunter Frauen, Kinder, Soldatinnen sowie ältere und kranke Entführte, im Gegenzug für eine etwa sechswöchige Kampfpause.

Er beinhaltet auch die Freilassung von Hunderten palästinensischer Terrorverurteilter durch Israel und eine “Verlagerung” der israelischen Truppen innerhalb des Gazastreifens – nicht aber einen vollständigen Rückzug, wie die Hamas zuvor gefordert hatte. Die Hamas scheint außerdem ihre Forderung nach einer Beendigung des Krieges, die die Terrorgruppe bisher als Bedingung für weitere Geiselfreilassungen gestellt hat, “in Teilen geändert” zu haben. Israel hatte diese Forderung rundheraus abgelehnt.

Was passiert als nächstes?

Nach der Sitzung am Samstag beschloss das Kriegskabinett, eine Delegation zu weiteren Gesprächen über ein mögliches Abkommen nach Katar zu entsenden. Die Nachrichtenagentur Axios berichtet unter Berufung auf ungenannte israelische Quellen, die israelische Delegation werde “ein begrenztes Mandat” haben und die Gespräche werden sich auf die technischen Aspekte eines möglichen Abkommens konzentrieren.

Um den Druck auf die Hamas aufrechtzuerhalten, erklärte Premierminister Benjamin Netanjahu am Samstag, das Kabinett werde nächste Woche zusammentreten, um die Pläne der israelische Armee (IDF) für eine Offensive in der letzten Hochburg der Hamas im Gazastreifen – der südlichen Stadt Rafah – zu genehmigen. Dazu gehöre auch die Evakuierung von Zivilisten aus dem Gebiet. Israels Verbündete in der ganzen Welt haben ihre tiefe Besorgnis über den Schaden geäußert, den eine Offensive verursachen könnte, da die Stadt mit zivilen Flüchtlingen aus dem gesamten Gazastreifen überfüllt ist.

Titelbild: Das Volk hofft auf eine baldige Rückkehr der Geiseln. Foto: Avshalom Sassoni/Flash90

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