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UN-Watch Direktor: “Die UNO will, dass Hamas an der Macht bleibt und Palästinenser als Schachfiguren missbraucht werden”

JERUSALEM, 25.02.2024 (NH) – Im Jahr 1948 hat die Welt Geschichte geschrieben: Das moderne, demokratische Israel wurde gegründet und die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete die allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Das bedeutende Dokument wird als Grundstein der internationalen Menschenrechtsnormen anerkannt. Heute, 75 Jahre später, scheint die Generalversammlung bezüglich ihrer Menschenrechte den Kurs geändert zu haben. Die Organisation hat nicht nur eine Obsession mit Israel entwickelt: das UN-Hilfswerk zur “Betreuung palästinensischer Flüchtlinge”, die UNRWA, steht im Verdacht, in das blutige Hamas-Massaker am 7.Oktober verwickelt zu sein. In einem Podcast diskutieren jetzt Eylon Levy und Hillel Neuer die “antiisraelische Voreingenommenheit und Fäulnis der UN”.

Israels Verfechter der öffentlichen Diplomatie

Kaum ein anderer Regierungssprecher kämpft wie Eylon Levy Tag und Nacht auf Onlineplattformen und Fernsehekanälen, um der Welt den Krieg Israels gegen die Hamas zu erklären. Mit eloquenter Schlagfertigkeit fordert Levy, die Gräueltaten der Terrororganisation und die daraus resultierende Realität anzuerkennen, die Israel seit dem 7. Oktober aufgezwungen wurde. In den letzten Wochen haben Interviews mit Levy weltweit massiv an Aufmerksamkeit gewonnen. Für das jüngste Interview des Israelverfechters wechselte Levy die Fronten und wurde selbst zum Reporter. In einem Gespräch mit Hillel Neuer, dem Geschäftsführer von UN Watch, einer Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Genf, durchleuchtete Levy die toxischen Allianzen der internationalen Politik und die antiisraelische Voreingenommenheit der Vereinten Nationen.

Levy und Neuer versuchten in ihrem Podcast, die tief verwurzelte antiisraelische Einstellung der UNO zu erläutern. Der israelische Regierungssprecher Eylon Levy erklärt, bei mindestens einem Viertel der UN-Mitgliedsländer handele es sich nicht um demokratische Staaten, sondern autoritäre Regime. Den Vereinten Nationen gehören 193 Staaten an, davon sind 56 islamische und 22 arabische Länder. Der UN Watch-Direktor Hillel Neuer argumentiert daraufhin, dass selbst “neutrale” Länder dadurch unter immensem Druck von Seiten der islamischen Staaten stehen, sich antiisraelischen UN-Verurteilungen anzuschließen.

Tiefer Antisemitismus seit dem Mittelalter

Der 55-jährige, in Kanada geborene Rechtsanwalt, behauptet, dass EU-Länder zwei Drittel der UN-Resolutionen gegen Israel unterstützen. “Wenn man sie fragt, warum, werden sie sagen, dass es sich um Verstöße gegen das Völkerrecht handelt”, so Neuer. Deutet man diesen Ländern gegenüber eine unverhältnismäßige Verurteilung Israels an, werden weitere Antworten vermieden.  

Der UN-Watch-Chef weist auch das mittelalterliche “Theater” hin, das den Juden die Schuld für die “Kreuzigung Jesu” gab. Das jüdische Schuld-Image sei immer noch Teil der westlichen und europäischen Psyche. Israel vorzuwerfen, “unschuldige Kinder” zu töten, sei eine Blutverleumdung, die seit Jahrhunderten gegen Juden existiere. Neuer behauptet, dass “die gleichen Menschen, die das gesagt haben, auch behaupten, dass in Gaza ein Völkermord stattfindet und kein einziger Palästinenser diese sogenannte Zone des Völkermords verlassen kann”.

Eylon Levy agiert als israelischer Regierungssprecher. Jetzt war Hillel Neuer zu Gast bei dem Staatsverfechter. Foto: GPO

Petition gegen UNRWA

“Wenn es an irgendeinem Ort der Welt einen schrecklichen Völkermord gäbe, würde man als Erstes sagen: Lasst uns um ein Recht auf Asyl kämpfen. Aber genau das will man nicht, weil die Palästinenser Schachfiguren im Krieg gegen Israel sind, die man dort haben will, damit es Opfer gibt “, thesiert Neuer. Der Rechtsanwalt untermauert seine Behauptung mit der Anordnung eines sofortigen Waffenstillstandes. Ein Waffenstillstand “während Hamas-Terroristen israelische Geiseln, darunter Babys, festhalten, würde einzig und allein den mörderischen Terrorstaat weiter an der Macht halten”.

Am Montag wird bei den Vereinten Nationen der allererste Gipfel einberufen, der über die Zukunft der UNRWA entscheiden soll. Das Treffen wurde einen Monat nach der schockierenden Enthüllung der Massaker-Beteiligung von mindesten 12 UNRWA-Mitarbeitern angesetzt. Weitere 1.200 Helfer des UN-Hilfswerks sollen der Hamas oder dem Islamischen Dschihad angehören. Hillel Neuer rief in diesem Zuge eine Petition ins Leben, die er persönlich UN-Generalsekretär Guterres überreichen möchte. In der Petition, in der er mindestens 100.000 Unterschriften fordert, verlangt der UN-Watch-Direktor die sofortige Ablösung der UNRWA.

Titelbild: Hillel Neuer ist Geschäftsführer von UN Watch, einer Menschenrechts-NGO in Genf. Foto: Michal Fattal/Flash90

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