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Angeschossene Schwangere berichtet über Terroranschlag: „Gott war immer bei mir“

JERUSALEM, 27.02.2024 (TM) – Adi Zohar (30), eine schwangere Frau, die vergangene Woche bei einem Terroranschlag in der Nähe von Ma’ale Adumim schwer verletzt wurde, erklärte gegenüber den Medien, es sei ein Wunder, dass sie und ihr Baby die Schüsse überlebt hätten. Im Shaare Zedek Krankenhaus in Jerusalem, wo sie sich derzeit erholt, berichtete die im fünften Monat schwangere Mutter, sie sei auf dem Weg zur Arbeit angeschossen worden. Während sie vorher keine Angst vor Terroranschlägen gehabt habe, sei ihr nun klar geworden, dass diese überall passieren können.

Drei palästinensische Terroristen aus Bethlehem waren an das Ende eines Staus vor einem Checkpoint gefahren. Auf der Autobahn 1 zwischen Ma’ale Adumim und Jerusalem kommt es in der Hauptverkehrszeit täglich zu Staus. Die drei Terroristen feuerten mit automatischen Waffen auf die Autofahrer.

Gebet und Blut

„Ich stand im Stau und telefonierte, als ich bemerkte, dass das Auto vor mir plötzlich auf das Vorausfahrende auffuhr“, erzählt sie. „Ich erzählte meiner Tante, dass es einen seltsamen Unfall gegeben hatte, und Sekunden später sprang ein Terrorist aus dem Auto. Ich sah sofort seine Waffe.“ Sie beschrieb weiter, wie sie sich in ihrem Auto gefangen fühlte, als sie Blickkontakt mit dem Terroristen aufnahm und versuchte, in ihren Sitz zu rutschen, um ihr ungeborenes Kind zu schützen. Sie sprach für sich das Gebet „Schma Israel“. „Ein paar Sekunden später sah ich, dass meine Bluse voller Blut war, aber ich hatte die Kugel nicht gespürt“.

Ein Großaufgebot von Sicherheits- und Rettungskräften am Tatort auf der A1. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Die schwangere Frau kroch auf allen vieren zu anderen Autos, die auf der Autobahn 1 standen. Doch die Insassen hatten Angst und öffneten die Türen nicht. Schließlich erkannte eine Autofahrerin, dass die blutende Frau Hilfe brauchte, und ließ sie in ihr Auto. Sie erzählte ihrer Retterin, dass sie angeschossen und schwanger sei. „Es war mir wichtig, dass die Leute Bescheid wussten, damit sie sich so schnell wie möglich um mich kümmern konnten. Ich sagte ihnen, in welcher Woche ich war und dass ich keine Bewegungen des Babys spürte.“ Sie dachte an den Tod und daran, dass ihr zweijähriger Sohn dann ohne Mutter aufwachsen müsste. Das nächste, an das sie sich erinnert, ist ihr Aufwachen im Krankenhaus.

Der Rettungsdienst sprach später von einem sehr komplexen Einsatz. Ein 26-jähriger Mann war sofort tot. Neben Adi Zohar wurden zehn weitere Menschen verletzt. Die Täter wurden von Sicherheitskräften und einem Soldaten erschossen, der zufällig im Stau stand.

Definitiv ein Wunder“

Als Adi Zohar wieder zu sich kam, teilten die Ärzte ihr mit, dass ein Splitter sie an einer für sie und ihr Baby sehr gefährlichen Stelle getroffen hatte. Eine Notoperation rettete sie. „Es war wirklich ein Wunder“, versicherte die Verletzte den Medien. „Gott war in jedem Augenblick bei mir. Im Nachhinein sagte mir einer der Ärzte, dass die Tatsache, dass ich nicht das Bewusstsein verloren habe, wahrscheinlich das Baby gerettet hat.“ Inzwischen geht es ihr wieder gut, auch das ungeborene Kind hat keinen Schaden genommen.

„Ich habe mein Leben zurückbekommen“, betonte sie und dankte dem medizinischen Personal und den Zivilisten, die ihr vor Ort geholfen haben.

Titelbild: Adi Zohar in ihrem Krankenbett im Shaare-Zedek-Hospital in Jerusalem. Foto: Chaim Goldberg / Flash 90

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