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Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Alexander (Sascha) Troufanov

JERUSALEM, 10.03.2024 (NH) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Alexander (Sascha) Troufanov (28), Nir Oz

Alexander Troufanov arbeitet bei Annapurna Labs, einem israelischen Mikroelektronikunternehmen, das von Amazon aufgekauft wurde. Sascha wird als sehr intelligenter und lustiger junger Mann beschrieben. Der 28-Jährige erweckt manchmal den Eindruck, dass “nichts an ihn herankommt”, aber in Wahrheit ist er sehr sensibel und hat ein Herz aus Gold. Alexander kümmert sich mit viel Liebe um seine Familie und seine Freunde. Er liebt Sport, betreibt regelmäßig Fitness und hat einen gesunden Lebensstil. Familie Troufanov ist allein nach Israel eingewandert und hat keine weiteren Verwandten in Israel. Sascha war damals gerade einmal drei Jahre alt.

Sascha wurde während dem Hamas-Massakers am 7. Oktober im Grenzkibbuz Nir Oz zusammen mit drei weiteren Familienmitgliedern entführt: seiner Großmutter Irena Tati (73), seiner Mutter Ilena (50) und seiner Freundin Sapir Cohen. Saschas Vater Witali wurde bestialisch ermordet.

Ilena (rechts) mit den Geiseln Danielle Aloni und Rimon Buchstev. Das Hamasvideo dient der psychologischen Kriegsführung der Terrororganisation. Alle drei Frauen wurden im November freigelassen. Foto: Hamasvideo Screenshot

Die Eltern und Oma des 28-Jährigen versteckten sich während der Attacke auf den Kibbuz im Sicherheitsraum ihres Hauses. Hamasterroristen stürmten die Wohnung und zerrten den Familienvater Witali aus dem Haus. Mutter und Oma wurden als Gefangene verschleppt. Sascha und Sapir hielten sich in einem anderen Haus ohne Bunkerzimmer auf. Auch sie fielen in die Hände der Terroristen. Das junge Paar war erst vor kurzem in eine Wohnung in Ramat Gan im Zentrum des Landes gezogen. Die Feiertage wollte Sascha jedoch gemeinsam mit seiner Familie verbringen.

Sapir zwischen zwei Terroristen auf dem Weg nach Gaza. Sie berichtet, wie hunderte palästinensische Zivilisten die “menschliche Trophäe” filmten. Foto: Hamasvideo Screenshot

Psalm 27

Nach der Terrorinvasion und der Geiselnahme der Familie Troufanov eröffneten Saschas Freunde ein regelrechtes “Kriegsbüro”. Mehr als 30 Menschen suchten in dutzenden Massaker- und Entführungsvideos nach einem Lebenszeichen der Familie. Schließlich konnte Sapir auf einem der Videos identifiziert werden. Das Filmmaterial zeigt die junge Frau zwischen zwei palästinensischen Terroristen, wie sie auf einem Moped nach Gaza verschleppt wird.

Sapir (29) wurde einige Wochen vor dem Massaker mit einer schweren Krankheit diagnostiziert. Man legte der jungen Frau nahe, einen Monat lang jeden Tag den Psalm 27 zu lesen. Die junge Frau tat, wie man ihr auferlegt hatte. Der letzte Tag ihres Gebetsmonats war der 7. Oktober. Dass der besagte Bibelpsalm nichts mit Genesung, sondern Errettung während Kriegszeiten zu tun hat, wurde Sapir erst nach dem Erlebten bewusst.

Die 29-Jährige wurde im Rahmen eines Geiselabkommens zwischen der Hamas und Israel nach 55 Tagen in Geiselhaft gerettet. Nach ihrer Freilassung berichtet sie von den grausamen Erlebnissen des 7. Oktobers: “Die Menschen haben geschrien, während sie massakriert wurden, während sie erschossen wurden. Jetzt verstand ich den Sinn meines Psalms. Ich sage ihn immer und immer wieder vor mir auf. Dann brachen die Terroristen die Tür zu unserem Haus auf und entführten uns nach Gaza”.

Oma Irena Tati, 73 (links) und Mama Ilena, 50 (rechts) bei ihrer Freilassung zwischen hochbewaffneten Hamasterroristen. Foto: Hamasvideo Screenshot

Saschas Mutter und seine Großmutter wurden am 29. November auf dringendes Ersuchen des russischen Präsidenten Wladimir Putin von der Terrororganisation freigelassen. Sascha blieb als Einziger zurück.

Sascha, wir beten für Deine Rückkehr.

Forum der Familien und Freunde von Hunderten von unschuldigen Entführten, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden.

Titelbild: Alexander (Sascha) Troufanov. Foto: privat

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