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Israel erwägt palästinensische Schutztrupps für humanitäre Hilfkonvois – Hamas droht möglichen Kollaborateuren

JERUSALEM, 12.03.2024 (NH) – Das israelische Militär hat in Erwägung gezogen, lokale palästinensische Schutztrupps innerhalb Gazas zu schaffen, die in Zukunft die humanitären Gütertransfers in die Enklave sichern sollen. Berichten zufolge erwägt Israel sogar eine Bewaffnung dieser Trupps. Ohne einen solchen radikalen Schritt wäre es nicht möglich, die humanitäre Versorgung für Gazas Zivilbevölkerung zu garantieren und die Terrorhochburg Rafah zu betreten. Die Hamas droht aber jedem, der erwägt, mit Israel zusammenzuarbeiten. 

Hilfskonvois auf dem Hamas-Radar

Die internationale Gemeinschaft gibt Israel immer wieder die Schuld daran, dass nicht genug Versorgungskonvois die Zivilbevölkerung in Gaza erreichen. Die meisten Hilfsgüter werden entweder geplündert oder von Hamasaktivisten kontrolliert und beschlagnahmt. Jüngst sorgten weitere Propagandaversuche für Eklat, als humanitäre Hilfslastwagen auf dem Weg in den Norden der Enklave von Bewohnern angegriffen wurden. Der Tumult führte zu dutzenden Toten und Verletzten. Weltweit wurde Israel für die Tragödie verantwortlich gemacht. Das israelische Militär veröffentlichte wenig später  ein Video, das zeigt, wie der Mob während des Angriffs von den LKWs überfahren und von den Massen überrannt wurde.

Hochrangige Verteidigungsbeamte sind der Auffassung, dass sich solche Bilder wiederholen werden und die Plünderung der Hilfskonvois nicht aufhören wird, solange sie nicht von bewaffneten Elementen gesichert werden. Auch die Option, die Güter auf dem Luft- oder Seeweg nach Gaza zu verfrachten, würden keine effektive Lösung bieten.

Bewaffnete lokale Schutz-Milizen

In diesem Zuge plant das Verteidigungsestablishment lokale, bewaffnete Sicherheitstruppen zu schaffen, welche die Konvois auf ihrem Weg in den nördlichen Gazastreifen begleiten. Die Mitglieder dieser bewaffneten Schutztrupps sollen von Israels Sicherheitsapparat sorgfältig ausgewählt werden. Premierminister Benjamin Netanjahu ist nicht bereit, eine solche Thematik zu diskutieren, solange das Militär im Gazastreifen operiert. Zum jetzigen Zeitpunkt gelte jeder bewaffnete Palästinenser in Gaza als “Terrorist”. Lokale, bewaffnete Schutztrupps würden eine Bedrohung für die Kämpfer darstellen.

Dennoch hat sich die amtierende Terrorregierung in Gaza bereits zum Plan des Sicherheitsestablishments geäußert. Die Hamas  droht jedem Gaza-Bewohner, der es wagen würde, sich mit den Israelis zu verbünden. Die Mahnung wurde auf der mit der Hamas verbundenen Website Al-Majd veröffentlicht. Auf der besagten Internetseite werden “Gruppierungen oder Einzelpersonen” ausdrücklich vor einer Zusammenarbeit mit dem “zionistischen Feind” gewarnt. “Diejenigen, die es tun, gelten als Kollaborateure und werden mit eiserner Faust behandelt”, so auf der Webseite. Die Bedeutung der Drohung “eiserne Hand” ist im Terrorstaat Gaza allen klar. Weiter warnt die Organisation, dass jede “direkte Kollaboration mit der Besatzung als Verrat angesehen und nicht toleriert wird”.

Titelbild: Hamas droht vermeintlichen Kollaborateuren. Foto: Attia Muhammed/Flash90

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