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Frau aus Khan Yunis bringt Sohn in Israel zur Welt, damit israelische Ärzte ihren anderen Sohn vor Krebs retten können

JERUSALEM 09.04.2024 (LS) – Mehrere Patienten aus dem Gazastreifen befinden sich noch immer in israelischen Krankenhäusern oder werden dort behandelt. So auch eine Familie aus Khan Yunis, die sich nach einer erfolgreichen Operation zur Rettung ihres leukämiekranken Sohnes im Sheba Medical Center in Tel Hashomer aufhält.

Ungewöhnliche Maßnahme

Vor dem 7. Oktober kam eine Mutter aus Khan Yunis mit ihrem Sohn ins Tel-Hashomer-Krankenhaus, der an Leukämie erkrankt war und dringend eine Knochenmarktransplantation benötigte.

Nachdem kein Spender für das Kind gefunden wurde, schlug das Krankenhaus der Mutter vor, schwanger zu werden und ein weiteres Kind zu bekommen. Das Knochenmark des Babys könne dann für eine Knochenmarkspende entnommen werden. Die palästinensische Mutter wurde schwanger und kam vor dem 7. Oktober zur Geburt nach Tel Hashomer. Sie brachte ihr Kind nach dem 7. Oktober zur Welt.  

Nach der Geburt wurde die Knochenmarktransplantation wie geplant durchgeführt. Das Knochenmark wurde dem in Sheba geborenen Baby entnommen und dem leukämiekranken Kind eingepflanzt. Das kranke Kind erholte sich gut. Doch die Mutter und ihre beiden Kinder können nicht mehr in ihr Haus im Gazastreifen zurückkehren. Sie befinden sich weiterhin im Tel-Hashomer-Krankenhaus.

Abschiebung?

Die Sicherheitsbehörden Israels wollten nach dem Angriff der Hamas etwa 20 Patienten und ihre Familien aus den Safra-Kinderkrankenhäusern in Tel Hashomer und drei Krankenhäusern in Ostjerusalem in den Gazastreifen abschieben.

Die Organisation “Ärzte für Menschenrechte” reichte eine Petition beim Obersten Gerichtshof ein. Daraufhin kündigte der Staat an, den Patienten und ihren Angehörigen noch mindestens einen Monat lang den Aufenthalt in Israel zu gestatten.

Titelbild: Das medizinische Zentrum Tel HaShomer, außerhalb von Tel Aviv, behandelt Patienten aus Gaza. Foto: Omer Fichman/Flash 90

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