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Schreckliches Attentat in Judäa und Samaria: Leiche eines 14-jährigen Hirtenjungen gefunden

JERUSALEM, 14.04.2024 (NH) – Am Schabbat ist die Leiche des 14-jährigen Binyamin Achimeir gefunden worden. Der Schüler war während seiner Arbeit auf einem nahegelegenen Bauernhof verschwunden. Seit Freitag wurden nach dem jungen Schafhirten intensiv gesucht. Eine Drohne fand die geschändete Leiche am Samstagmorgen. Den schweren Verletzungen zufolge geht die israelische Polizei von einem Terrorattentat aus. Der Kopf des Opfers wurde mit Steinblöcken zertrümmert. Die Fahndung nach seinen Mördern dauert an. 

Attentat auf Hirtenjunge 

Den Aussagen seiner Mutter zufolge hat Binyamin Achimeir am Freitagmorgen schon um 6 Uhr das Haus verlassen, um in dem Gebiet des Außenpostens “Malachi Shalom” die Herden zu weiden. Gegen Mittag kehrte die Schafherde zur Gemeinde zurück, jedoch ohne ihren Hirten. Seitdem galt der 14-Jährige als vermisst. Ersten Ermittlungen zufolge planten die Terroristen das Attentat im Voraus und haben den Jungen anscheinend in einen Hinterhalt gelockt. 

Den Einschätzungen der Sicherheitskräfte zufolge, versuchte Binyamin vor seiner Ermordung gegen den oder die Terroristen zu kämpfen. Das gehe aus den Details am Tatorts hervor. Demnach ziehen sich die Kampfspuren über mehrere Meter. Einige von Binyamins Kleidungsstücken lagen in der Nähe seines Körpers verstreut. Außer den Gewaltspuren an der Leiche wurden am Tatort ein Messer und blutverschmierte Steinblöcke gefunden. Die Ermittlungen dauern an. Ein Armeesprecher ließ verlauten, dass die Streitkräfte die Verfolgung der mutmaßlichen Täter fortsetze.

Der getötete Hirtenjunge Binyamin Achimeir. Foto: privat

Flächenbrand in Judäa und Samaria

Premierminister Benjamin Netanjahu twitterte bereits am Samstag: “Der abscheuliche Mord an dem Jungen Binyamin Achimeir ist ein schweres Verbrechen. Ich spreche seiner Familie mein tief empfundenes Beileid aus. Die Armee und der inländische Geheimdienst sind auf der Jagd nach den verabscheuungswürdigen Mördern und jedem, der mit ihnen kollaboriert”. Weiter rief Netanjahu die Bürger der gesamten Region dazu auf, die Arbeit der Sicherheitskräfte nicht zu stören.

Nach dem Fund der Leiche und der Fahndung nach den Terrorverdächtigen  kam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen israelischen Zivilisten und Palästinensern in Judäa und Samaria. Bei Gewaltexzessen im Laufe des Samstags wurden Dutzende Israelis und Palästinenser verletzt. Ein Palästinenser wurde getötet.  Berichten zufolge wurden in anliegenden palästinensischen Dörfern Häuser und Autos von “Siedlern” in Brand gesteckt. Um weitere Vergeltungsmaßnahmenzu verhindern, hat das Militär das Sicherheitsaufgebot mit zusätzlichen Grenzpolizeikräften verstärkt.

Das Sicherheitsestablishment befürchtet jetzt, dass der Vorfall die angespannte Lage im sogenannten Westjordanland eskalieren lässt. Seit der Ermordung des Jungen verzeichnete die israelische Polizei über 20 nationalistische Straftaten und etwa 50 Verletzte bei örtlichen Unruhen.

Titelbild: Israelische Sicherheitskräfte in der Nähe des palästinensischen Dorfes Duma im Westjordanland, nachdem Siedler nach dem Mord an dem 14-Jährigen in das Dorf eingedrungen sind und Autos und Häuser in Brand gesteckt haben. Foto: Itai Ron/Flash90

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