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Raketenangriffe halten an: Iran wird nicht ungeschoren davon kommen

JERUSALEM, 17.04.2024 (TM) – Das israelische Militär hat erklärt, dass der Iran nach seinem beispiellosen Raketen- und Drohnenangriff am frühen Sonntag nicht ungeschoren davonkommen werde. Unterdessen setzt die vom Mullahregime finanzierte und gesteuerte Terrororganisation Hisbollah ihre Angriffe auf Nordisrael fort. Beim Beschuss eines Gemeindezentrums in Galiläa wurden heute 18 Menschen verletzt, einer davon lebensgefährlich. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihr britischer Amtskollege David Cameron sind heute nach Israel gereist. Baerbock sagte im Vorfeld, sie wolle durch ihre Gespräche mit israelischen Politikern „eine weitere Eskalation verhindern”.

Kampfdrohne trifft Beduinendorf

18 Menschen wurden heute verletzt, als eine von der Hisbollah abgefeuerte Kamikaze-Drohne in einem Gemeindezentrum des Beduinendorfes Arab al-Aramshe einschlug. Noch während Rettungskräfte die Verletzten evakuierten, explodierte eine weitere Drohne in der Nähe des Zentrums. Die Schwerverletzten wurden mit zwei Hubschraubern in Krankenhäuser geflogen. Die Hisbollah hat sich zu dem Anschlag bekannt. Die Terrorgruppe erklärte, sie habe ein militärisches Ziel getroffen. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von drei ihrer Mitglieder, darunter zwei Kommandeure, bei israelischen Angriffen im Südlibanon am Vortag. Nach dem Drohnenangriff griff die israelische Luftwaffe Stellungen der Hisbollah an.

Der Einschlag der mit Sprengstoff beladenen Kampfdrohne führte in dem Beduinendorf in Nordisrael zu einer großen Explosion.
Foto: Screenshot privates Video / X

Doch die Israelis wollen nicht nur die Stellvertreter Irans wie Hisbollah, Hamas und Huthis angreifen. Nach dem beispiellosen Angriff auf Israel in der Nacht zum Sonntag wollen sie das Mullah-Regime auf seinem eigenen Boden treffen. Der Iran hatte Hunderte mit Sprengstoff beladene Kampfdrohnen, ballistische Raketen und Marschflugkörper auf Israel abgefeuert. Hätte die Raketenabwehr nicht so gut funktioniert, hätte es wahrscheinlich Hunderte von Toten gegeben.

„Wir können dieser Art von Aggression nicht tatenlos zusehen“, betonte der Sprecher der israelischen Streitkräfte, Konteradmiral Daniel Hagari, vor Journalisten auf dem Militärstützpunkt Julis. Er zeigte die riesigen Überreste einer abgefangenen ballistischen Rakete.

Rakete mit massivem Sprengkopf

Die Überreste stellen nur 70 Prozent der gesamten Rakete dar, da der Sprengkopf und andere Teile beim Abfangen zerstört wurden. Die massive Rakete, eine von 120 auf Israel abgefeuerten, war am Sonntagmorgen im Toten Meer treibend gefunden worden. Nach Angaben der Armee hatte die Rakete einen Sprengkopf von schätzungsweise 450 Kilogramm. Das Militär werde die Überreste untersuchen, um die iranischen Waffensysteme besser zu verstehen.

Der britische Außenminister David Cameron sagte heute nach seinem Gespräch mit Präsident Isaac Herzog, er verstehe, dass Israel die Entscheidung getroffen habe, auf den beispiellosen iranischen Angriff zu reagieren. Er hoffe, dass der Vergeltungsschlag so ausgeführt werde, dass eine Eskalation vermieden werde.

Titelbild: Die Überreste einer ballistische Rakete aus dem Iran wurden am Toten Meer gefunden. Foto: Alon Ben Mordechai / Reuters

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