
+++Gerettet+++Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Farhan Al Qadi
JERUSALEM, 28.05.2024 (LS) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.
„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“ (Mischna, Sanhedrin 4:5)
Farhan Al Qadi (52), Al Qasoum
Farhan arbeitete am 7. Oktober als Wachmann beim Verpackungslager des Moshav Tzohar.
Zum letzten Mal hörte seine Familie von ihm um 8 Uhr morgens, so das Citizens of Bedouin Society Victims Forum in the Negev. Farhan hat zwei Frauen und 11 Kinder.
Sein Schwager Faiz Abu Sabehan ist ein beduinischer Politiker und war bereits zweimal Bürgermeister von Rahat, der größten arabischen Stadt Israels.
Als Angehöriger einer Geisel in Gaza setzt er sich für dessen Befreiung ein. Was am 7. Oktober passierte, so erklärt Faiz in einem Interview, „geht, so sehe ich das, gegen unsere Religion. Es ist empörend. Wir alle verurteilen die Taten der Hamas. Das sind schreckliche, kriminelle Taten. Menschen, die andere Menschen abschlachten – das ist komplett inakzeptabel.“
Seiner Meinung nach muss der Krieg von beiden Seiten gestoppt und die Geiseln müssen freigelassen werden. Die Situation für die Beduinen im Süden Israels sei wegen des Krieges nicht gut. Viele Beduinen arbeiteten vor dem Hamas-Angriff in den Dörfern und Kibbuzim um Gaza. Jetzt sind die meisten arbeitslos.
Der 7. Oktober sei auch für die Beduinengemeinde im Süden ein schrecklicher Tag gewesen. 19 Beduinen seien getötet worden, erzählt Faiz, sowohl durch Raketen als auch durch bewaffnete Hamasterroristen. Im Kibbuz Be’eri und in Re‘im wurden Beduinen von der Hamas ermordet. Sie hätten nicht zwischen Muslimen und Juden unterschieden, so Faiz.
„Sieben Beduinen wurden als Geiseln nach Gaza entführt, unter ihnen mein Schwager. Die ersten zehn Tagen hatte wir keinerlei Informationen über ihn.“
„Sie zerrten ihn von seinem Wachposten in ein Fahrzeug und nahmen in nach Gaza mit. Ist er am Leben? Ist er tot? Wir wissen es nicht.“
Farhan, wir beten für Deine Rückkehr.
+++UPDATE+++
Farhan Al Qadi wurde am 27. August 2024 von IDF-Truppen aus einem Tunnel in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen befreit.
Al Qadi wurde von Kommandos der Eliteeinheit Shayetet 13 der Marine gefunden. Die komplexe Operation wurde vom IDF-Südkommando, dem Sicherheitsdienst Shin Bet und der 162. Division der IDF geleitet.
Nachdem die Familie über seine Rettung informiert wurde, erklärte sein Bruder: „Wir sind sehr glücklich über diese Nachricht. Das ist besser, als ein neues Kind zu bekommen. Ich danke euch allen von ganzem Herzen.“
Farhan wurde während seiner Gefangenschaft zum Großvater.

Titelbild: Farhan Al Qadi. Foto: Citizens of Bedouin Society Victims Forum in the Negev