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Die Gesichter & Geschichten hinter den Geiseln – Tamir Nimrodi

JERUSALEM, 21.03.2024 (LS) – Wir wollen den Geiseln in Gaza ein Gesicht geben und ihre Geschichte erzählen. Wir wollen gemeinsam unseren Alltag für ein paar Minuten anhalten und für die Heimkehr eines jeden Einzelnen beten.

„Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” (Mischna, Sanhedrin 4:5)

Tamir Nimrodi (19)

“Vielen Menschen helfen, einen engen Freundeskreis schaffen und niemandem etwas zuleide tun.”

Das sind die Worte von Tamir Nimrodi. Seine Eltern fanden sie auf einem Zettel in seinen Sachen, nachdem er entführt worden war. Sie beschreiben ihren Sohn als einen freundlichen und einfühlsamen Menschen.

Tamir diente in der COGAT (Coordinator of Government Activities in the Territories), eine Einheit des israelischen Verteidigungsministeriums, und wurde am 7. Oktober von seinem Stützpunkt in der Nähe des Grenzübergangs Erez als Geisel genommen.

Er hatte sich in den frühen Morgenstunden des 7. Oktober gerade schlafen gelegt, als der Stützpunkt von Hamas-Terroristen angegriffen wurde. Zuvor befand er sich mit seinen Freunden in einem anderen Teil des Stützpunkts, wurde aber müde und legte sich ins Bett.

Als die Sirenen ertönten, schrieb er seiner Mutter gegen 6.45 Uhr und fragte sie, wie es ihr gehe. Er teilte ihr mit, es gebe einen Raketenangriff.

Um 7:12 Uhr wurde er von Hamas-Terroristen zusammen mit den Soldaten Ron Sherman und Nik Baizer in Shorts und T-Shirts zum Tor des Stützpunkts geführt. Die Leichen von Ron Sherman und Nik Baizer wurden von der israelischen Armee am 14. Dezember in einem Hamastunnel in Jabaliya gefunden.

Tamirs Freunde, die in dem anderen Teil des Stützpunkts geblieben waren, überlebten den Angriff.

Einige Stunden nach der Hamas-Invasion sah die Familie ein von der Hamas veröffentlichtes Video, in dem Tamir zu sehen ist. Er und weitere Geiseln sitzen auf dem Boden, die Hände hinter dem Kopf und schauen nach unten. Seine Mutter bemerkte, dass Tamir seine Brille nicht trug. “Ohne seine Brille kann er keinen Meter weit sehen”, erklärt sie verzweifelt.

Seinen 19. Geburtstag am 15. November verbrachte er in Hamas-Gefangenschaft.

Seine zwei Schwestern bezeichnen ihn als einen liebevollen und hilfsbereiten großen Bruder, der immer für sie da ist. Sie warten sehnlichst darauf, dass er wieder nach Hause kommt.

Tamir, wir beten für Deine Rückkehr.

Der “Geiselplatz” von Tel Aviv mit Plakaten israelischer Geiseln. Das Foto von Tamir Nimrodi ist in der rechten unteren Ecke zu sehen. Miriam Alster/Flash90

Titelbild: Tamir Nimrodi. Foto: privat

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