
Zwischen Schmerz und Hoffnung: Bewegende Grundsteinlegung für ein neues Viertel im Kibbuz Be’eri
JERUSALEM, 26.06.2024 (NH) – Im Kibbuz Be’eri ist in einer bewegenden Zeremonie der Grundstein für ein neues Viertel gelegt worden. In dem „Shikmim-Viertel“ sollen 52 neue Häuser für die Gemeindemitglieder gebaut werden, deren Häuser bei der Terrorinvasion vom 7. Oktober bis auf die Grundmauern zerstört wurden. Eine hinterbliebene Kibbuzangehörige versicherte während der Feierlichkeit: „Die Entscheidung, zurückzukehren und zu bauen, ist eine mutige Entscheidung!“
Neues Viertel – neue Hoffnung
Am 7. Oktober wurden im Kibbuz Be’eri 101 Gemeindemitglieder bestialisch ermordet, 11 weitere befinden sich noch immer in Hamasgefangenschaft. Etwa 150 Häuser und öffentliche Gebäude wurden bei dem Angriff zerstört. Die jüngste Grundstein-Zeremonie markiert so für viele nicht nur den Beginn des physischen Wiederaufbaus des Kibbuz, sondern auch die eigene Rehabilitation nach den schweren Traumata. Dennoch erklären alle Gemeindemitglieder, dass eine Rehabilitierung nur stattfinden kann, wenn alle Kibbuzbewohner nach Hause zurückkehren – vom den Lebenden bis zu den Ermordeten. „Nichts von all dem ist vollständig ohne die Rückkehr der Geiseln. Erst nach ihrer Heimkehr werden wir uns erholen können“, erklärte Gadi Yarkoni, der Bürgermeister von Eshkol.
Brigadegeneral Moshe Edri, Leiter des Takuma-Gremiums, das von der israelischen Regierung im Oktober 2023 nach dem Überraschungsangriff der Hamas gegründet wurde, fasste das hoffnungsvolle Event zusammen: „Dies ist ein Ereignis der Erweckung, das für Be’eri und unser Volk sehr wichtig ist. Trotz des grausamen Massakers bauen wir unsere Heimat wieder auf und das ist Teil des Sieges.“ Der Bau des „Shikmim“-Wohnviertels soll voraussichtlich in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein.

Symbol der Wiedergeburt
Auch der Kibbuzsekretär Gili Molcho begrüßte die Gründung des neuen Viertels, betonte jedoch auch den schweren Verlust: „Wir versammeln uns heute mit gemischten Gefühlen. Der Wunsch vieler von uns ist es, nach Hause zurückzukehren. Eine notwendige Voraussetzung für unsere zukünftige Rückkehr ist die Rekonstruktion des Sicherheitsgefühls: Unsere Sicherheit hängt von der Wiederherstellung des Vertrauens in die Armee und ihrer Fähigkeit ab, uns vollständig schützen zu können“, erklärt Molcho. „Wir werden unsere Zukunft wieder aufbauen, wir werden in den Kibbuz Be’eri zurückkehren, an einen Ort des Lebens, auf belebte Bürgersteige voller Kinderstimmen. Wir werden zu einem Leben der Hoffnung zurückkehren“, so der Sekretär.
Am Ende der Zeremonie vergruben die Kibbuzmitglieder eine Kiste mit Briefen, in welchen jeder seine Herzenswünsche für den Kibbuz und die eigene persönliche Zukunft niedergeschrieben hatte. An der gleichen Stelle wurde auch der Grundstein gelegt, der den Beginn des Wiederaufbaus symbolisiert.
Titelbild: Die durch Hamasterroristen angerichtete Zerstörung im Kibbuz Be’eri nahe der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen. Foto: Chaim Goldberg/Flash90