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Israel bereitet sich auf medizinisches Horrorszenario vor – schwangere Geiseln, die von Hamas-Terroristen vergewaltigt wurden

JERUSALEM, 15.01.2024 (NH) – 101 Tage sind seit der schrecklichen Hamas-Invasion und dem Massaker in israelischen Grenzgemeinden und Armeestützpunkten vergangen. 136 Geiseln befinden sich noch immer in der Gewalt der Terrororganisation in der Enklave. Unter den Entführten befinden sich weiterhin auch Frauen und junge Erwachsene. Die Sorge um das Wohlergehen der weiblichen Gefangenen steigt von Stunde zu Stunde. Die Zeugenaussagen einiger freigelassener Geiseln deuten darauf hin, dass die weiblichen Entführten in Gefangenschaft schwerer sexueller Gewalt bis hin zu täglichen Vergewaltigungen ausgesetzt sind. Mit den schockierenden Berichten steigt die Angst vor einem medizinischen Horrorszenario innerhalb der medizinischen Gemeinschaft Israels.

Schwangere Geiseln in Gaza

Den harten Einschätzungen verschiedener Gynäkologen zufolge, besteht die schreckliche Möglichkeit, dass mehrere weibliche Geiseln in Gefangenschaft vergewaltigt und anschließend schwanger wurden. In den letzten Wochen diskutieren Ärzteteams in Krankenhäuser im ganzen Land die Rückkehr israelischer Geiseln, die sich möglicherweise in verschiedenen Stadien der Schwangerschaft befinden. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern weltweit, erlaubt das israelische Gesetz einen Schwangerschaftsabruch bis zum Zeitpunkt der Geburt. Eine Abtreibung nach der 23. Schwangerschaftswoche wird in diesem Fall von einem speziellen Komitee leitender Ärzte überwacht. Das Komitee genehmigte bis dato jedoch konsequent Abtreibungen bei Vergewaltigungsfällen. Dabei muss darauf hingewiesen werden: je später ein Abbruch erfolgt, desto höher ist das medizinische Risiko für die Schwangere. Nun wurden landesweit Ärzteteams  ernannt, die sich auf das angesprochene Katastrophenszenario vorbereiten. Dabei basiert der medizinische Aspekt allein auf dem Schwangerschaftsabbruch.

Zwar ermöglicht das israelische Gesetz seinen Bürgerinnen einen Abbruch über die 23. Schwangerschaftswoche hinaus, doch steht der jüdische Staat jetzt vor der gewaltigen Aufgabe, die Opfer und ihre Familien bei der Bewältigung der riesigen Traumata zu begleiten und zu unterstützen.

Die Angst um das Wohlbefinden der Geiseln steigt. Foto: Miriam Alster/Flash90

Unvorstellbares emotionales und psychologisches Trauma

Eines der komplexesten Elemente des Horrorszenarios sind bleibende psychologische Narben einer Geisel, die nach der brutalen Vergewaltigung eines Terroristen schwanger geworden ist. Prof. Tal Biron, Vorsitzende der Gesellschaft für Mutter- und Fötalmedizin und Direktorin der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie am Meir Medical Center in Kfar Saba, beschreibt die schreckliche psychologische Last: “Eine schwangere Frau, die Bewegungen spürt, ist automatisch mit dem Fötus verbunden. Aber bei einer Schwangerschaft, die das Resultat eines Terroristen ist, der ihre Verwandten ermordet und sie brutal vergewaltigt hat, sind die psychologischen Folgen unvorstellbar. Wir müssen diesen Horror stoppen. Das ist die Pflicht der Welt, die dasitzt und schweigt”, so Biron.

Prof. Hagai Levin, Vorsitzender der Ärzte des öffentlichen Gesundheitswesens erklärt, es werde schwieriger, eine Schwangerschaft zu beenden, je länger sich die Mutter in Geiselhaft befindet. “Stress, eine verschmutzte Umwelt und der Mangel an medizinischer Aufsicht erhöhen Schwangerschaftskomplikationen und die Gefahr für die Mutter”, so Levin. Der Professor erklärt, die harten Hygienebedingungen in Gaza erhöhten das Risiko schwerer Schwangerschaftsinfektionen. “Wenn es eine Frau in Gefangenschaft gibt, die, Gott bewahre, durch eine Vergewaltigung schwanger geworden ist, muss sie dringend nach Hause gebracht werden.”

Titelbild: 136 Geiseln befinden sich noch immer in Hamas-Gefangenschaft im Gazastreifen. Foto: Pixabay

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