
Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Bericht beschreibt palästinensische Gräueltaten am 7. Oktober
JERUSALEM 18.07.2024 (LS) – Der militärische Flügel der Hamas, die Izz ad-Din al-Qassam-Brigaden, und mindestens vier weitere bewaffnete palästinensische Gruppen haben am 7. Oktober Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Zivilisten begangen, so Human Rights Watch in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.
„Palästinensische Kämpfer begingen Tötungen im Schnellverfahren, Geiselnahmen und andere Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Mord und unrechtmäßige Inhaftierung“, heißt es in dem Bericht.
Ergebnisse des Berichts
Der Bericht dokumentiert mehrere Dutzend Fälle von „schwerwiegenden Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht an fast allen zivilen Angriffsorten“, darunter Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mord, Geiselnahme und mehr.
Der militärische Flügel der Hamas und die vier weiteren bewaffneten palästinensischen Gruppen „begingen zahlreiche Verstöße gegen das Kriegsrecht, die Kriegsverbrechen gleichkommen, darunter Angriffe auf Zivilisten und zivile Objekte, die vorsätzliche Tötung von Personen in Gewahrsam, grausame und andere unmenschliche Behandlung, Verbrechen im Zusammenhang mit sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt, Geiselnahme, Verstümmelung und Entführung von Leichen, Einsatz menschlicher Schutzschilde sowie Plünderungen und Brandschatzung“, so der Bericht.
Verurteilung der israelischen Reaktion
Der Bericht enthielt auch eine Zusammenfassung der israelischen Reaktion auf den Angriff vom 7. Oktober. Darin heißt es, dass Israels Unterbrechung der Versorgung des Gazastreifens mit lebenswichtigen Gütern und die Blockierung von Treibstoff und humanitärer Hilfe „bis auf ein Rinnsal“ einer kollektiven Bestrafung gleichkommt, die ein Kriegsverbrechen darstellt.
Dies verschärfe „die Auswirkungen von Israels mehr als 17-jähriger illegaler Abriegelung des Gazastreifens und seiner Verbrechen der Apartheid und Verfolgung der Palästinenser“, so der Bericht.
Der Bericht ging auch auf die Bombardierung aus der Luft und den Einmarsch in den Gazastreifen nach dem Angriff vom 7. Oktober ein. Zwischen dem 7. Oktober und dem 1. Juli seien nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza „mehr als 37.900 Palästinenser, die meisten von ihnen Zivilisten“, getötet worden.
Kritik an den Aussagen des Berichts
Diese Aussagen des Berichts wurden heftig kritisiert. Die palästinensischen Todeszahlen werden vom Gesundheitsministerium der Hamas veröffentlicht und die „Abriegelung“ Gazas war nicht illegal. Ägypten führte dieselben Maßnahmen durch, um Waffenimporte zu verhindern.
Professor Gerald Steinberg, Gründer und Präsident von NGO Monitor, einer Pro-Israel-Oganisation, reagierte auf die am 17. Juli von HRW veröffentlichte Erklärung. „Dies ist ein weiteres eklatantes Beispiel für HRWs scheinbare ‚Ausgewogenheit‘ und zynische politische Manipulation. Neun Monate nach den brutalen Gräueltaten vom 7. Oktober, die live in den sozialen Medien gezeigt wurden, braucht niemand mehr einen ‚Bericht‘ einer Organisation, die sich der Dämonisierung Israels mit den Verleumdungen von Völkermord, Apartheid, Hunger und Kriegsverbrechen verschrieben hat“, so Steinberg.
Titelbild: Soldaten und Zivilisten besuchen den Ort, an dem das Massaker auf dem Nova-Festival stattfand. Foto: Yossi Aloni/Flash90