Nach Netanjahu-Hitler-Vergleich: Israel fordert Entlassung von antisemitischer UN-Berichterstatterin
JERUSALEM, 11.08.2024 (NH) – Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan hat in einem scharfen Brief an den Untergeneralsekretär für Antisemitismusbekämpfung die Entlassung der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese gefordert. Albanese hatte zuvor in einem Beitrag auf der sozialen Plattform X (ehemals Twitter) den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler verglichen. Es ist nicht das erste Mal, dass die italienische Juristin mit antisemitischen Äußerungen und Aktivitäten für Empörung sorgt.
UNO als Deckmantel für Antisemitismus
In einem Brief an Miguel Moratinos zeigte sich die israelische UN-Vertretung schockiert über Albaneses jüngste antisemitische Äußerung nach der Rede des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu vor dem US-Kongress. So soll die “UN-Berichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete” auf einen Beitrag auf der Plattform X reagiert haben, der ein Bild von Hitler umringt von salutierenden SS-Untertanen zeigt. Neben dem nationalsozialistischen Diktator war ein Foto des israelischen Premierministers zu sehen, der von Mitgliedern des US-Kongresses umgeben war. Das Bild, das Ähnlichkeiten zwischen den beiden Männern und der Situation, in der sie gezeigt werden, herstellt, wurde mit der Überschrift ‘Die Geschichte schaut immer zu’ versehen. Die UN-Berichterstatterin Albanese hatte auf den inakzeptablen Post mit den Worten ‘Ich habe genau das Gleiche gedacht’ geantwortet. Unter Albaneses Antwort fanden sich weitere Kommentare, die Hitler und die Wehrmacht mit Netanjahu und israelischen Soldaten verglichen. Das Zitat der Italienerin löste in ganz Israel Empörung aus. Jetzt fordert Erdan nun nicht nur die sofortige Verurteilung ihrer Bemerkungen, sondern auch die Entlassung der UN-Vertreterin.
Berichterstatterin bei Pro-Terror-Veranstaltungen
“Eine UN-Mandatsträgerin setzt den gewählten Premierminister Israels, des Staates des jüdischen Volkes, mit der Person gleich, die für den vorsätzlichen und systematischen ‘Genozid’ an den Juden verantwortlich ist”, kritisiert Gilad Erdan. Er betont, dass die Aussage selbst für jemanden ohne Albaneses dunkle antisemitische Vergangenheit schockierend gewesen wäre. “Ich fordere Sie auf, zu handeln und Francesca Albanese, die UN-Berichterstatterin für die palästinensischen Gebiete, zu entlassen”, so Erdan.
Die Aussage der Berichterstatterin reiht sich an Dutzende von antiisraelischen Äußerungen und Aktivitäten. Unter anderem hatte Albanese behauptet, die jüdische Lobby “kontrolliere die Vereinigten Staaten”, sie hat den Holocaust mit der palästinensischen Nakba verglichen und sich für eine “Ein-Staaten-Lösung” ausgesprochen. Nach dem Massaker vom 7. Oktober erklärte die UN-Vertreterin, dass “die Opfer des 7. Oktober wegen der ‘israelischen Unterdrückung’ ermordet wurden”. Kurz darauf besuchte sie eine Veranstaltung zum Schutz von Terroristen, die an dem besagten Massaker beteiligt waren. Anfang Juli wurde bekannt, dass die UNO eine interne Untersuchung gegen Albanese eingeleitet hat, um festzustellen, ob sie illegal Gelder von Pro-Hamas-Gruppen benutzt, um einen Teil ihrer Reisen zu finanzieren. Dies geschah, nachdem sich eine australische Pro-Hamas-Gruppe damit gebrüstet hatte, die Reise der UN-Vertreterin “finanziert” zu haben.
Tielbild: Die italienische Juristin Francesca Albanese, Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen, steht wegen immer neuen antisemitischen Äußerungen in der Kritik. Foto: Mick Tsikas / AAPIMAGE via Reuters Connect