Israel trauert – Geiseln wurden mit Kopfschüssen hingerichtet
JERUSALEM 02.09.2024 (LS) – Führende israelische Politiker reagierten am Sonntagmorgen auf die Bergung der Leichen der Geiseln Hersh Goldberg-Polin, Eden Yerushalmi, Carmel Gat, Almog Sarusi, Alexander Lobanov und Ori Danino aus Rafah im Gazastreifen.
Präsident Isaac Herzog erklärte am frühen Sonntagmorgen: „Das Herz einer ganzen Nation ist in Stücke gebrochen.“
Tausende nahmen am Sonntag an den Beerdigungen von Eden, Almog, Alexander und Ori teil. Die Beisetzungen von Hersh und Carmel werden heute Nachmittag in Jerusalem und im Kibbutz Beeri stattfinden.
Reaktionen israelischer Politiker
Der Präsident versprach, Israel werde „weiterhin unerbittlich gegen die kriminelle Terrororganisation Hamas kämpfen, die wieder einmal bewiesen hat, dass ihre Bereitschaft zu Mord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ungebrochen ist“.
„Das Blut unserer Brüder schreit zu uns. Unsere Schwestern und Brüder sind immer noch dort und müssen die Hölle ertragen. Der oberste Bund zwischen dem Staat und seinen Bürgern ist es, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wir haben den heiligen und dringenden Auftrag, sie nach Hause zu bringen“, schloss Herzog.
Andere Politiker nutzten die Gelegenheit, ihre Gegner zu kritisieren.
Der Abgeordnete Benny Gantz erklärte: „Vor uns stehen schreckliche Mörder, und an ihrer Spitze Sinwar. Ihr Schicksal ist eins – der Tod.“ Er fügte hinzu, dass es diejenigen gab, die nicht alles in ihrer Macht stehende getan haben, um den Tod der Geiseln zu verhindern.
Der Oppositionsführer Yair Lapid verkündete in einer Erklärung am Sonntag, die Ermordung der sechs Geiseln hätte verhindert werden können. „Anstatt einen Deal zu machen, machen sie Politik. Anstatt Leben zu retten, begraben sie Geiseln. Anstatt alles zu tun, um sie nach Hause zu bringen, tut Netanjahu alles, um an der Macht zu bleiben“, schrieb Lapid.
Aus nächster Nähe erschossen
Die sechs Geiseln wurden von Hamas-Terroristen durch mehrere Schüsse aus nächster Nähe ermordet, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Die Leichen wiesen Schusswunden am Kopf und an anderen Körperteilen auf.
Laut den gerichtsmedizinischen Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin in Tel Aviv wurden die sechs Geiseln vermutlich in den 48 bis 72 Stunden vor ihrer Entdeckung (also am Donnerstag oder am frühen Freitagmorgen) ermordet.
Als Antwort auf die Tötung der Geiseln rief Premierminister Benjamin Netanjahu eine Sitzung des Sicherheitskabinetts ein, wo er seine Minister aufforderte, innerhalb von 24 bis 48 Stunden Empfehlungen für eine entschiedene Reaktion auf die Hinrichtung der sechs Geiseln durch die Hamas auszuarbeiten.
Titelbild: Familie und Freunde nehmen am 1. September 2024 an der Trauerfeier für Alex Lobanov auf dem Friedhof in Aschkelon teil. Foto: Flash90